Wien – Die Causa um die berittene Polizei in Wien ist um eine skurrile Facette reicher. Beamte, die Teil jener berittenen Polizei waren, die letztendlich nie Realität wurde, werden vom Innenministerium am Freitag geehrt. Einen entsprechenden Bericht des "Kurier" hat das Ministerium dem STANDARD bestätigt.

Am Freitag werden in Wien Polizisten geehrt.
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"Die Bediensteten haben sich im Rahmen ihrer Aufgaben über das normale Maß hinaus engagiert und eingesetzt", heißt es von einem Sprecher des Innenministeriums. Auch wenn das von Herbert Kickl (FPÖ) initiierte und von seinem Nachfolger Wolfgang Peschorn eingestellte Projekt bereits "per se zu hinterfragen" war, sei der Einsatz der Polizisten zu honorieren. "Respekt und Wertschätzung sind tragende Säulen der Organisationskultur des Innenministeriums", so der Sprecher.

Einige Beamte sind laut Angaben der Cobra gegenüber dem "Kurier" extra von Tirol und Kärnten nach Wiener Neustadt gezogen und haben mit privaten Pferdeanhängern, Sätteln und Reitausrüstung ausgeholfen.

Ein Herzensprojekt von Ex-Minister Herbert Kickl: die berittene Polizei.

Protest kam hingegen von Polizeigewerkschaftern. Reinhard Zimmermann, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft (FCG), wurde zur Ehrung eingeladen, hat aber abgesagt. "Wir haben 32.700 Kollegen, die während der gleichen Zeit eine tadellose Arbeit geleistet haben und die kein Dekret bekommen", sagte Zimmermann.

Bei der Reiterstaffel sei man draufgekommen, dass sie nicht effizient genug eingesetzt werden kann, außerdem sind und waren die Kosten sehr hoch. "Von mir aus soll es so sein, dass die geehrt werden, die Kollegenschaft draußen versteht es aber nicht", betonte Zimmermann. (APA, red, 5.3.2020)