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Nach sechs zähen Verhandlungsrunden einigten sich Gewerkschaft und Caritas auf einen neuen Kollektivvertrag.

Foto: Reuters/ALESSANDRO GAROFALO

Wien – Die Caritas und die Fachgewerkschaften haben in der Nacht auf Mittwoch einen Kollektivvertragsabschluss für die nächsten drei Jahre erzielt. Vereinbart wurden unter anderem ein Lohnplus von 2,7 Prozent für 2020 und die Absenkung der Normalarbeitszeit auf 37 Stunden, die 2022 schlagend wird. Die Verhandlungen hatten sich über Monate gezogen, die Einigung kam erst in der sechsten Runde zustande.

"Mit diesem Ergebnis gibt es nach schwierigen Verhandlungen endlich einen Abschluss für die Caritas-Beschäftigten, die in Bereichen wie Pflege, Betreuung und Beratung eindeutig zu den Heldinnen und Helden der Corona-Krise zählen", kommentierte Andreas Laaber, Verhandler für die Gewerkschaft GPA-djp, das Ergebnis. "Mit plus 2,7 Prozent rückwirkend ab 1. Februar zählt der Caritas-KV zu den Topabschlüssen dieses Jahres." 2021 steigen die Löhne und Gehälter um die Inflationsrate plus 0,6 Prozent, wobei eine negative Inflationsrate als null angenommen werden würde.

Lohnerhöhung nicht neu

Die Lohnerhöhung für das laufende Jahr ist allerdings nicht neu, die hatte die Caritas bereits Anfang April einseitig verkündet. Gespießt hatte es sich zuletzt bei der Arbeitszeitverkürzung. Ende Februar hatten Caritas-Mitarbeiter und Gewerkschaft mit Streiks auf ihre an die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) angelehnte Forderung nach einer 35-Stunden-Woche aufmerksam gemacht.

Herausgekommen ist nun eine Reduzierung von 38 auf 37 Wochenstunden, wirksam ab 2022 – bei vollem Lohnausgleich. Wer weiterhin mehr arbeiten möchte, kann das tun, vorerst auf drei Jahre befristet. Für Teilzeitbeschäftigte bedeutet diese Arbeitszeitreduktion eine Gehaltserhöhung in Höhe von 2,7 Prozent bei gleicher Arbeitszeit. Mit der Arbeitszeitverkürzung beträgt der Zuschlag auf alle Mehrstunden 30 Prozent. Eine neue Mehr-/Überstundenregelung bestimmt, dass diese auszubezahlen sind, wenn es keine anderslautende Einigung gibt. (APA, 17.6.2020)