Pornhub steht immer wieder in der Kritik.

Foto: pornhub

Die ehemalige Pornodarstellerin Jenna Jameson wirft einer der weltgrößten Pornoplattformen, Pornhub, vor, von sexuellem Missbrauch zu profitieren. Auf Twitter ruft sie Nutzer dazu auf, Pornhub und seinen Mutterkonzern MindGeek zu boykottieren. "Pornhub proftiert von der Vergewaltigung und der Folter von Frauen und Kindern", schreibt sie.

Schwere Vorwürfe

In einem weiteren Beitrag teilt Jameson ein Video der Initiative Traffickinghub, welche als Beispiel den Fall einer 14-Jährigen, die entführt und vergewaltigt wurde nennt. Das Kind wurde gefunden, weil 58 Videos seiner Vergewaltigung auf Pornhub zu sehen waren, eines davon mit hunderttausenden Zugriffen.

Hinter "TraffickingHub" steckt die pornografiefeindliche Aktivistin Laila Mickelwait, die zuvor eine Petition ins Leben rief, in der sie die Zerschlagung der Plattform fordert, da sie echten Missbrauch fördere. Damit konnte sie mehr als eine Millionen Unterschriften sammeln.

Entfernung zu schleppend

Pornhub zählt täglich nach eigenen Angaben 115 Millionen Zugriffe. Die Plattform erlaubt auch nutzergenerierte Inhalte. Demnach können User ohne weitere Verifikationsprozesse Videos hochladen und Geld damit verdienen, wobei ein Teil an Mindgeek geht – daher auch der Vorwurf, dass Pornhub von solchen Inhalten profitiert. Auch würde die Plattform nur zögerlich Videos entfernen, wenn Opfer das von ihr verlangen.

Als das Unternehmen Ende März vom britischen "Guardian" mit der Kritik konfrontiert wurde, gab es nur an, dass es sich beharrlich dafür einsetze, dass nicht einvernehmliche und minderjährige Inhalte verschwinden. "Jegliche Unterstellung, dass das anders sein sollte, ist kategorisch und faktisch falsch", hieß es. (red, 5.7.2020)