Daniel Koller/DER STANDARD
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Nun versucht auch Lenovo ins Geschäft mit den Staubsaugerrobotern einzusteigen. Mit dem T1 (Pro) will der chinesische Konzern aus der Masse herausstechen – und hat sich dabei etwas Besonderes überlegt: Die Pro-Version des Geräts wird mit einer Absaugstation ausgeliefert, man muss den Schmutzbehälter somit nicht mehr selbst reinigen. Ansonsten punktet der Staubsaugerroboter aber auch noch anderweitig – DER STANDARD konnte das Gerät mehrere Wochen lang testen.

Im Vergleich zur Konkurrenz günstig

Einen Schönheitspreis gewinnt der T1 Pro nicht, dafür ähnelt er der chinesischen Konkurrenz viel zu sehr. Lenovo tritt auch in einer ähnlichen Preisklasse an: Die Normalversion kostet rund 339 und die Pro-Variante circa 460 Euro. Die Produkte unterscheiden sich im Grunde nur durch die Absaugstation. Beide Geräte bringen eine Saugleistung von 2.700 pa und einen Akku mit 5.200 mAh mit. Ausgemessen wird der Raum mit mehreren Lasern. Wischfunktion und Mapping sind ebenso dabei.

"Klappriger" Roboter liefert gutes Ergebnis

Beim Saugen und Wischen liefert der Roboter sehr gute Ergebnisse. Eine Wohnung mit gut 45 Quadratmetern ist innerhalb einer halben Stunde geputzt. Zwei rotierende Minibesen sorgen dafür, dass der Roboter auch Schmutz aus den Ecken aufnimmt. Der Wassertank sorgt mit einer Kapazität von 0,11 Liter dafür, dass der Bodenwischer auch beim zweiten Putzvorgang noch befeuchtet ist. Auf höchster Saugstufe ist der Roboter 70 Dezibel laut – der T1 Pro klingt dabei etwas "klapprig".

DER STANDARD

Teppiche werden aus dem Weg geräumt

Laut Lenovo soll das Gerät Teppiche erkennen. Im Test war das aber nicht der Fall. So wurden sowohl Badezimmer- als auch Kloteppiche einfach ignoriert und aus dem Weg geräumt. Ansonsten leisteten die Laser des Roboters aber einen guten Dienst.

Schuhe, Tischbeine und weitere Hindernisse wurden entweder umfahren oder nach einem kurzen Zusammenstoß alternative Wege gesucht. In der App wird die Karte mitsamt den Widerständen auch protokolliert.

Foto: Daniel Koller/DER STANDARD

App unfertig und mit schlechter Übersetzung

Apropos App: Diese macht einen unfertigen und unausgereiften Eindruck. So ist das UI nicht wirklich übersichtlich und auch die Übersetzungen teilweise mangelhaft. Der Roboter kann aufgrund der Knöpfe auf der Oberseite auch ganz ohne weitere Software verwendet werden – dann werden allerdings auch keine Firmware-Updates mehr eingespielt. Zugutehalten muss man Lenovo immerhin, dass es die App in deutscher Sprache gibt und der Roboter bereits englische Sprachsamples von sich geben kann.

Foto: Daniel Koller/DER STANDARD

Praktikabilität von Absaugstation gering

Nach dem erfolgreichen Wischvorgang fährt das Gerät dann auch wieder eigenständig zurück ins Dock. Ist der Staubbehälter voll, saugt die Absaugstation diesen leer. Gesammelt wird der Schmutz in einem Beutel, der sich in der Station befindet. Ist dieser voll, muss man ihn in den Müll werfen und gegen einen anderen austauschen.

Insgesamt drei Stück sind Teil des Pakets. Danach muss man aufgrund der proprietären Bauform bei Lenovo direkt nachbestellen. Die Absaugstation ist somit gut gedacht, bringt aber in Summe einen zusätzlichen Aufwand statt mehr Nutzen.

Fazit

Lenovos Einstieg in den Staubsaugerroboter-Markt kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Das Gerät bringt eine sehr gute Saug- und Wischleistung, und auch die Sensoren leisten einen guten Dienst hinsichtlich der Erkennung der Wohnung. Weniger gefällt die Software des Geräts – hier muss Lenovo noch stark nachbessern.

Die Absaugstation ist zuletzt ein nettes Gimmick, mit der Hand auszuleeren ist dann aber doch praktischer. 339 Euro für die normale Version sind für das Gebotene aber auf jeden Fall ein sehr guter Preis. (Daniel Koller, 10.7.2020)