Flugzeuge machen zwölf Prozent aller Treibhausgasemissionen im US-Transportwesen aus. Nun sind neue Öko-Standards geplant.

APA/Fohringer

Washington – Vier Jahre nach den Vereinten Nationen wollen nun auch die USA erstmals Emissionsstandards für Verkehrsflugzeuge festlegen. Die US-Umweltbehörde EPA werde am Mittwoch entsprechende Vorschläge vorstellen, sagten mit den Plänen vertraute Vertreter der Behörde. Die neuen Standards würden jenen der UN-Luftfahrtorganisation ICAO entsprechen, aber nur für neue Flugzeugtypen gelten. Auf derzeit in Betrieb befindliche Flugzeuge würden sich die neuen Standards nicht beziehen.

Die EPA hatte angekündigt, "mindestens" so strenge Regeln vorzuschlagen wie die der ICAO. Der EPA-Plan umfasst alle großen Passagierjets, Regionaljets und große Turboprop-Flugzeuge. Kleinere Turboprops, Hubschrauber und Militärflugzeuge sind nicht abgedeckt. Die ICAO hatte sich bereits 2016 nach sechsjährigen Gesprächen auf einen globalen Standard für Hersteller kleiner und großer Flugzeuge geeinigt, darunter Airbus und Boeing. Es sei wichtig, dass die Standards auch in den USA gelten, da andere Länder in den USA montierte Flugzeuge sonst verbieten könnten, begründeten Behördenvertreter den Schritt der EPA.

Kritik von Umweltschützern

Umweltschützer kritisieren, die Regeln gingen nicht weit genug. "Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwehren, brauchen wir wirksame technologische Standards, um die Emissionen durch Flugzeuge zu verringern", forderte Clare Lakewood, Direktorin für Klimarecht am Center for Biological Diversity. Lakewood hatte Ende Jänner angekündigt, zusammen mit der internationalen Umweltorgansisation Friends of the Earth die EPA zu verklagen, wenn die Behörde nicht kurzfristig Emissionsregeln einführt. "Die Weigerung der Trump-Regierung, die Verschmutzung durch Flugzeugen einzudämmen, schürt die Klimakrise", hatte sie erklärt.

Flugzeuge machen zwölf Prozent aller Treibhausgasemissionen im US-Transportwesen und drei Prozent aller US-Emissionen aus. Sie sind die größte Quelle für verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen, die bisher keinen Normen unterliegen. (APA, Reuters, 22.7.2020)