Bei XDA Developers hat man die perfekte Illustration für Android 11 "Red Velvet Cake" gefunden.

Grafik: XDA Developers

Eigentlich hat sich Google im Vorjahr dazu entschlossen, neue Android-Versionen nicht mehr mit den gewohnten Codenamen zu versehen. Dabei hat man offenbar die Rechnung ohne die eigenen Entwickler gemacht. Diese haben nämlich auch für die nächste Android-Generation wieder einen Dessertnamen ausgewählt – und dieser wird nun öffentlich.

RVC

Android 11 wird intern als "Red Velvet Cake" bezeichnet. Dies hat Android-Entwicklungsschef Dave Burke im Gespräch mit der Podcast "All about Android" verraten. Damit bleibt Google der Nutzung von Kuchennamen treu, Android 10 wurde intern nämlich als "Queen Cake" bezeichnet – öffentlich gab es schon da keinen Codenamen mehr.

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Dass dieser Name im Google-Marketing auftauchen wird oder es gar eine neue Android-Statue – wie in früheren Jahren – geben wird, darf allerdings ausgeschlossen werden. Der Softwarehersteller hat sich darauf festgelegt, fortan nur mehr die Versionsnummern des Betriebssystems zu kommunizieren, und dabei wird es wohl auch bleiben. Und selbst wenn man umdenken würde, wäre der Namen "Red Velvet Cake" noch nicht gesichert. Haben die Entwickler doch intern immer andere Codenamen verwendet als sie dann nach außen kommuniziert wurden. So hieß etwa Android 6 "Marshmallow" innerhalb des Android-Teams "Macadamia Nut Cookie".

Überraschungen

Parallel dazu ging Burke auch noch auf einige Detailfragen zu Android 11 ein, und hatte dabei auch durchaus Interessantes zu bieten. So betonte er, dass in den aktuellen Betas noch nicht alle Neuerungen enthalten sind, an denen man zuletzt gearbeitet hat. In den kommende Wochen soll es in dieser Hinsicht noch einige Überraschungen geben. Möglich werde dies dadurch, dass man mittlerweile einige Android-Bereiche unabhängig von großen System-Updates aktualisieren kann.

Diese Formulierung legt allerdings auch nahe, dass die erwähnten Neuerungen streng genommen gar nicht Teil von Android 11 sein werden, sondern potentiell auch für ältere Softwaregenerationen verfügbar sein könnten. Ein bereits bekanntes Beispiel ist "Nearby Share" – quasi Googles Antwort auf Apples "Airdrop". Dieses befindet sich derzeit im Betatest und soll innerhalb der kommenden Wochen an sämtliche Android-Geräte ausgeliefert, werden. Als Vehikel bedient man sich dabei der Google Play Services. Burke betont aber, dass es noch weitere Überraschungen geben wird und zwar noch vor Ende des Sommers.

Hintergrunddienste

Der Android-Entwicklungschef geht auch auf ein zuletzt viel diskutiertes Thema ein: Die umstrittenen Akkusparmaßnahmen so mancher Smartphone-Hersteller, mit denen Hintergrunddienste oft allzu aggressiv beendet werden – was zu allerlei Problemen führen kann. Burke betont dabei, dass man sich der Problematik bewusst sei, und versuche mit den Herstellern eine gemeinsame Lösung zu finden. So sollen einige davon in den kommenden Wochen Updates ausliefern, die zumindest manche ihrer diesbezüglichen Maßnahmen wieder aufheben.

Komplett verbieten will man solche Anpassungen allerdings nicht, immerhin sind es oft genau solche Modifikationen, die eine besonders gute Akkulaufzeit ergeben – was die Nutzer wiederum sehr schätzen. Allerdings gibt es mit den Vorschriften für Android 11 zumindest eine Verschärfung in dieser Hinsicht: Künftig dürfen die Hersteller keine "Allowlists" mit von diesen Maßnahmen ausgenommenen Apps mehr erstellen. Diese Gepflogenheit hat sich als besonders problematisch herausgestellt, weil damit bekannte Apps bevorzugt werden, während es neue Programme schwer haben auf eine solche Liste zu kommen – und so dann schlechter funktionieren. (apo, 24.07.2020)