In vielerlei Hinsicht ist Erfolg das Erschreckendste an der Unternehmerschaft. Denn dann beginnt die Arbeit erst richtig.

Wer vorher mehr weiß, muss hinterher weniger Lehrgeld bezahlen. Und kann zielstrebiger vorgehen. So die Erkenntnis, aus der heraus zwei Bücher gestaltet wurden, die Start-ups in der Gründungsphase helfen sollen. Das macht sie zu hilfreichen Wegweisern bei der Verfolgung des Gedankens, es mit der beruflichen Selbstständigkeit zu versuchen. Ihr gemeinsamer Leitgedanke: Die Überlegung, sich selbstständig zu machen, lässt sich enttäuschungs- und frustrationsärmer aus der Idee in die Wirklichkeit überführen, werden neben den theoretischen Erkenntnissen zur Unternehmensgründung und Weiterentwicklung auch die Erfahrungen derer genutzt, die diesen Schritt schon gewagt haben und die dieser Schritt schließlich auch zum Erfolg geführt hat. Und zwar hierzulande wie in den USA.

Nicht zuletzt aus diesem Mentalitätsunterunterschied ergibt sich die Möglichkeit zu einer inspirierenden Doppellektüre, die den Horizont im Denken wie Handeln erweitert.

"Start-up Skills – Der Guide für Entrepreneure & Querdenker" von Sebastian Pioch und Hauke Windmüller entfaltet das Thema in sieben gezielt auf das Grundsätzliche ausgerichteten Kapiteln: Wie entwickelst du aus einer Idee ein Geschäftsmodell? Wie findest du erstklassige Mitstreiter? Welcher Markt hat das größte Potenzial für dein Unternehmen? Wie testest du die Marktfähigkeit deines Produkts? Wie gewinnst du treue Kunden? Wie finanzierst du dein Business? Welche Wachstumsstrategien musst du kennen?

Ergänzt werden diese Informationen durch Praktikerstimmen, die fortlaufend in das Buch eingestreut sind und die Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen. Dazu gibt es auf www.startup-skills.com weitere Hilfestellungen.

Sebastian Pioch lehrt als Professor für Digital Entrepreneurship an der Hochschule Fresenius in Hamburg und leitet dort das Innovation-Lab. Sein Co-Autor Hauke Windmüller ist Unternehmer und Mitgründer des Start-ups Familonet, das 2017 von Daimler übernommen wurde.

Weitere Erfolgsgeheimnisse

Der zweite Buchtipp für Unternehmensgründer kommt aus den USA und ist nun auf Deutsch erschienen. "How I built this – Die Geheimnisse der erfolgreichsten Gründer unserer Zeit" legt den Fokus auf deren aufschlussreiche Geschichten und unterfüttert sie mit wichtigem Begleitwissen. Das Buch gliedert sich in drei grundlegende Teile: Teil eins, Der Ruf, beginnt menschlich einfühlsam: Unternehmertum widerspricht vielen unserer menschlichen Instinkte. Unserem Wunsch nach Sicherheit. Unserer Angst vor unkalkulierbaren Risiken. Der Entrepreneur ist jemand, der allein loszieht und sich der Chancen und Risiken bewusst ist, die im Alleingang liegen.

Teil zwei, "Praxistest(s)", dreht sich um folgende Klarstellung: Gute Entrepreneure – die erfolgreichen – lassen sich von ihrer Angst vor dem Scheitern nicht ausbremsen. Teil drei, "Die Bestimmung", beginnt mit einer bemerkenswerten Ouvertüre: In vielerlei Hinsicht ist Erfolg das Erschreckendste an der Unternehmerschaft – die Erfüllung der Bestimmung, das Erreichen des Ziels. Denn dann beginnt die Arbeit erst richtig. Die drei Thematiken werden in 26 Einzelaspekte aufgegliedert und erläutert.

Der Amerikaner Guy Raz, Autor von How I built this, ist gelernter Journalist, der erkannte: Gründer sind der Stoff, aus dem moderne Legenden bestehen. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte er eine beliebte Podcast-Serie, in der er Hunderte von ihnen nach ihren Geheimnissen befragte.

Glückskinder

Und noch ein Podcast kann beim Schritt in die Selbstständigkeit helfen. Falls Sie noch jemanden suchen, der Ihnen den Gedanken schmackhaft macht, "Ihr Leben nicht geschehen zu lassen, sondern aktiv zu gestalten", hören Sie einmal in den Audio-Download aus dem Campus-Verlag Glückskinder – Warum manche lebenslang Chancen suchen – und andere sie täglich nutzen von Hermann Scherer rein. Kaum ein anderer kann in dieser Hinsicht so mitreißend provozieren wie dieser Coach, Trainer und Speaker. (Hartmut Volk, 10.11.2020)