Engelszell Trappisten-Zwickl – ein Bier zum christlichen Preis.

Foto: Conrad Seidl

Die Flasche kostet an der Klosterpforte gerade einmal einen Euro. "Wir sind ein christliches Stift und haben christliche Preise", sagt Braumeister Michael Hehenberger zur Kalkulation des Zwicklbiers aus dem Stift Engelszell.

Und Zwicklbier ist ja – verglichen mit den schweren Dubbels und Tripels, die man normalerweise mit den Bieren aus Trappistenklöstern assoziiert – ein ziemlich einfacher Bierstil. Gerstenmalz, etwas Weizenmalz (für die schön gleichmäßige Trübung), Hopfen, Hefe.

Na ja: Es ist nicht irgendein Hopfen, sondern neben dem Magnum für die Grundbittere auch Aurora und als letzte Gabe im Whirlpool Saphir, der sich mit einem Hauch Orangenschalenaroma bemerkbar macht.

Und die Hefe ist eine belgische Ale-Hefe, was dieses mit 4,7 Prozent ziemlich leichte Bier dann doch aromatischer und vollmundiger erscheinen lässt als vergleichbare Zwickl – es ist eher einem belgischen Blond ähnlich.

Hehenberger hat extra nachgeforscht, ob man so ein obergäriges Bier überhaupt "Zwickl" nennen darf (man darf), und er hat dennoch Kopfschütteln seiner Brauerkollegen geerntet. Aber eben auch viel Lob von denen, die das Bier an der Pforte kaufen. (Conrad Seidl, RONDO, 27.12.2020)