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Die Menstruation ist für viele Frauen kein Spaß. Zumindest die finanziellen Kosten sind nun niedriger.

Foto: Reuters / STEFAN WERMUTH

Rund 20 Cent pro Packung einer bekannten Tampon-Marke spart Frau sich mit der am Donnerstag im Nationalrat beschlossenen Senkung der Steuer auf Periodenprodukte. Das klingt nicht nach viel, trotzdem war diese Steuersenkung nötig. In Deutschland wurde schon vor einem Jahr die sogenannte "Tampon-Tax" gesenkt, Österreich ist nun nachgezogen und hat eine Reduktion der Steuer auf Periodenartikel von 20 auf 10 Prozent beschlossen. Hier geht es um mehr als finanzielle Entlastung, hier geht es schlicht um Gerechtigkeit. Wie kommen Frauen dazu, auf Binden, Tampons oder Menstruationstassen mehr Steuer zu zahlen als jene, die sich ein Ticket für eine Sportveranstaltung kaufen?

In der Regel funktionieren

Frauen können es sich nicht aussuchen, ob sie menstruieren oder nicht. Sie können es sich auch nicht aussuchen, ob sie während ihrer Periode zu Hause bleiben, wo sie womöglich mit weniger Tampons oder Binden auskommen würden als im Job. Sie können sich nicht einmal im Monat mit Wärmeflasche auf dem Bauch auf die Couch zurückziehen. Die meisten der vielen Frauen, die unter Menstruationsschmerzen sowie starken Blutungen leiden, greifen während ihrer Tage zu Schmerztabletten, statten sich mit ausreichend Binden und Tampons aus, werfen sich in ihren Alltag und funktionieren wie sonst. Die Senkung der Steuer auf Periodenprodukte ist wohl das Mindeste, mit dem der Staat ihnen helfen kann. (Beate Hausbichler, 10.12.2020)