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Photovoltaik oder Solaranlagen helfen nicht nur beim Energiesparen, auf lange Sicht bieten sie auch ein Plus an Komfort. Wo sparen Sie Energie, wo würden Sie gern sparen, und wo erachten Sie das Sparen als sinnlos?

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Gleich vorweg: Ich hab ein neues Spielzeug. Eine intelligente Zirkulationspumpe. Also eine Pumpe, die nur dann Warmwasser durchs ganze Haus zu den Anschlüssen pumpt, wenn es gebraucht wird. Die Anlage lernt selbst, wann Warmwasser gebraucht wird, und stellt es auch nur dann bereit. Dabei übernasert die auch, dass wir am Wochenende später duschen.

Mehr noch, wenn die Pumpe erkennt, dass keiner im Haus ist, dann schaltet sie sich nur ein, um die Leitung so regelmäßig mit heißem Wasser zu spülen, dass keine Bakterienkulturen fröhliche Urständ feiern können. Nach wenigen Monaten zeigt sich, dass die Pumpe den ganzen Tag über nur rund eine Stunde lang läuft. Damit spart sie Heizkosten gegenüber einer rund um die Uhr laufenden Pumpe – oder hebt den Komfort und senkt den Wasserverbrauch, wenn man zuvor ohne Zirkulationspumpe auszukommen versuchte , weil man nicht zwei Minuten warten muss, bis warmes Wasser kommt.

Heizung und Fenster

Während viele, wenn sie Energiesparmaßnahmen andenken, nachrechnen, bis wann sich eine Neuerung amortisiert, ist oft der Komfortgewinn am Ende das große Plus. Neue Fenster kosten viel Geld, und es dauert Jahre, bis die Kohle über eingesparte Heizkosten wieder herinnen ist. Dass dann im Haus das Klima deutlich angenehmer ist, ist hingegen unbezahlbar.

Die alte, spinnerte Ölheizung rauszureißen und zu ersetzen hat nicht nur einen Batzen Geld gekostet, sondern nebenbei einen weiteren Raum im Keller geschaffen, der frei wurde, nachdem mit dem Kessel auch die Tanks rausgeflogen sind. Unbezahlbar hingegen ist, dass wir seit damals nie wieder in der Früh in einem ausgekühlten Haus in Richtung Keller zittern mussten, weil das Graffl wieder einmal auf Störung gegangen war und den Dienst vorläufig quittierte. Wärmer ist es deswegen bei uns nicht geworden. Wir heizen auf maximal 20 Grad auf. Wer es wärmer will, schmeißt zwei, drei Scheit Holz in einen der beiden neuen Schwedenöfen im Wohnbereich – und zehn Minuten später ist es bacherlwarm. Und romantisch ist es auch noch.

Sonnenkollektoren und Regenwasser

Nicht ganz so schön sind auf einem alten Haus Sonnenkollektoren, aber sie machen es möglich, von Frühjahr bis Herbst die Heizung komplett abzudrehen. Regenwassertanks sind vor allem aus Umweltsicht gescheit, weil man da übers Jahr ja doch nur ein paar Tausend Liter Wasser spart – die jetzt keine Lawine kosten würden. Wassersparen ist klug, macht einen aber nicht reich. Dafür: Vielen Pflanzen ist Regenwasser deutlich lieber als das kalkige Pippnwasser.

Genau hinschauen muss man beim Tausch von E-Geräten. Einen funktionierenden Kühlschrank zu entsorgen und gegen einen sparsameren zu ersetzen, rechnet sich unter Umständen nicht, bevor man ihn erst wieder tauscht. Und ökologisch muss man sich das auch genau anschauen, denn da kommt ja nicht nur der geringere Verbrauch zu tragen, es müssen ja auch die Entsorgung und die Ressourcen für das Erzeugen des neuen Gerätes mit einbezogen werden. Da kann es sich schon auszahlen, eine Waschmaschine oder einen Kühlschrank so lange zu behalten, wie es geht. Und dazu zählt auch, sie zu reparieren statt sie zu entsorgen.

Soziale Härtefälle

Anders schaut das aus, wenn man sehr auf seinen Stromverbrauch achten muss, einfach weil das Geld knapp ist. Hier greift die Caritas ein und bietet in ihren Unterkünften Workshops an, in denen erklärt wird, wie man effizient Energie sparen kann. Unternehmen, wie zuletzt Rexel, unterstützen diese Arbeit, indem sie Geld für die Anschaffung energiesparender Geräte aus dem eigenen Unternehmen spenden.

Wie sparen Sie Energie?

Wie ehrgeizig sind Sie beim Energiesparen? Drehen Sie jedes Mal das Licht ab, wenn Sie einen Raum verlassen? Wie warm ist es bei Ihnen? Wie schnell ersetzen Sie Geräte, wenn Sie erfahren, dass es sparsamere Alternativen gibt? Welche Energiesparmaßnahmen haben Sie getroffen?

Womit haben Sie gute, womit schlechte Erfahrungen gemacht? Was würden Sie gerne umsetzen, können es aber nicht, weil das Ihr Vermieter nicht mitträgt? Erzeugen Sie Ihren eigenen Strom? Und überlegen Sie sich jetzt auch eine intelligente Zirkulationspumpe? (Guido Gluschitsch, 4.3.2021)