Ein Großteil der Wohnungen – nämlich 27 – befindet sich auf Mallorca.

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Leistbarer Wohnraum ist knapp, gleichzeitig stehen zahlreiche Wohnungen leer: Mit diesem Problem kämpfen viele Städte – und auch die Baleareninseln. Die dortige Regierung hat dagegen nun eine Maßnahme präsentiert, die international Schlagzeilen macht.

So sollen 56 Wohnungen, ein Großteil davon auf der Urlaubsinsel Mallorca, für sieben Jahre zu Sozialwohnungen werden. Dafür werden die Eigentümer zwar entschädigt, allerdings liegt die Miete unter der Marktmiete. 1,8 Millionen Euro sind für die Initiative insgesamt vorgesehen. "Es ist ein wichtiger Schritt, der es uns erlaubt, leerstehende Wohnungen der Spekulation zu entreißen und ihnen ihre gesellschaftliche Funktion zurückzugeben", wird der Landesminister für Wohnen und Mobilität, Josep Marí, in Medien zitiert.

Banken und Fonds

Die betroffenen Wohnungsbesitzer sind Banken oder Investmentfonds, die allesamt mehr als zehn Wohnungen besitzen, die seit mehr als zwei Jahren leerstehen. Für die Maßnahme wurde eine Liste mit Wohnungen erstellt, auf die diese Kriterien zutreffen. Insgesamt finden sich darauf laut Medienberichten rund 800 Wohnungen. Vor wenigen Tagen wurde die Liste der nun betroffenen Eigentümer im balearischen Gesetzesblatt veröffentlicht.

Dass diese Maßnahme für Unmut bei den Wohnungsbesitzern sorgt und die Gerichte beschäftigen wird, ist klar. Es ist also noch offen, wann die ersten sozial bedürftigen Menschen in die einstigen Spekulationsobjekte einziehen werden. (red, 8.3.2021)