So wird die Wien-Holding-Arena aussehen. Das hat die elfköpfige Jury unter Leitung des Wiener Architekten András Pálffy im Dezember vergangenen Jahres entschieden. Der Entwurf stammt vom Wiener Architektenteam Christian Kronaus, Peter Mitterer und Reinhardt Gallister. Aber es hätte auch alles anders kommen können. Ein Blick auf jene neun (von 48) weiteren Wettbewerbsbeiträgen, die es im zweistufen Realisierungswettbewerb in die finale Runde geschafft haben.

Foto: Kronaus Mitterer Architekten

Den zweiten Platz hat das Büro Berger + Parkinnen ergattert. Eyecatcher: das weit herausragende Dach, das gleichzeitig ein offenes Haus darstellen und Schatten spenden sollte. Es ist mit Absicht so markant: Es sollte die neue Halle nicht nur als Veranstaltungsort, sondern auch als Fixpunkt in der Stadt etablieren. Eine weitere Idee war, das Dach mit einer Solaranlage auszustatten.

Foto: Berger + Parkinnen

Der dritte Platz ging an das Projekt von Coop Himmelb(l)au. Auch diesem Entwurf war es wichtig, ein Landmark zu schaffen – und das aus drei wesentlichen Komponenten: Sockel, Arenakörper und Dach. Auch hier sollte es eine Solaranlage auf dem Dach geben, dazu noch eine Regenwasser-Aufbereitungsanlage sowie die Nutzung von Geothermie.

Foto: Coop Himmelb(l)au

Der Entwurf von Treusch Architects sah eine selbsttragende Rahmenkonstruktion aus Stahl und Holz vor. Darüber hinaus waren massig Balkone und Terrassen geplant, die besonders in der Zeit der Pandemie einen gesundheitlichen Vorteil für Veranstaltungen haben sollten.

Foto: Treusch Architecture

Das Berliner Büro Sterling Presser hat versucht, mit grüner Architektur zu punkten. Die Holzfassade sollte die Verbindung zwischen der Arena und der Natur um sie herum symbolisieren und gleichzeitig mit warmen Farben und Materialien innen und außen überzeugen. Inspiration für das Büro war ein abgeschnittener Baumstumpf.

Foto: Sterling Presser

Klicarchitects ist mit einem Entwurf ins Rennen gegangen, der auf den ersten Blick an die Allianz-Arena in München erinnert, mit seiner hellen und abgerundeten Fassade. Mehr aber als das Stadion in München sollte die WH-Arena mit einem textilen Überzug aus fließendem Stoff dekoriert sein – oder zumindest so aussehen.

Foto: Klicarchitects

"Eckig" ist wohl das erste Wort, das einem beim Anblick des Entwurfs von Riepl Riepl Architekten in den Sinn kommt. Unter dem Offensichtlichen steckt aber unter anderem die Bewässerung der umliegenden Bäume durch das Schwammstadtprinzip; es besagt, den Wurzeln unterhalb der Straßen und Gehwege mehr Platz zu schaffen, um so die Bewässerung mit Regenwasser zu erleichtern.

Foto: decorated shed

"Ein öffentlicher Platz mit hoher Aufenthaltsqualität" sollte laut dem Architekturbüro Allmann Sattler Wappner am besten in St. Marx entstehen. Und zwar zwischen der Arena (in Holz-Hybrid-Bauweise) und einem Hochhaus. Außerdem sollte die Arena rund werden, um von allen Seiten gleichzeitig einfließende Zuschauerströme aushalten zu können.

Foto: Allmann Sattler Wappner Architekten

Und auch die Architekten von Querkraft wollten mehr als nur eine Arena schaffen, und zwar den "kulturellen Marxplatz". Die Außenhülle ist zwar viereckig, trotzdem sollte die eigentliche Halle oval werden. Das Highlight sollte der "vertikale Park", also die begrünte Fassade werden – nicht nur für die Augen, sondern auch im Hinblick auf das Mikroklima und eine klimaresistente Stadt.

Foto: Querkraft Architekten

Als letzter Finalist war der Entwurf von Atelier d'architecture Chaix & Morel und Christian Anton Pichler im Rennen. Das Alleinstellungsmerkmal: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Demnach sollte der CO2-Fußabdruck des Neubaus so gering wie möglich sein – dank eines volumenreduzierten Bauwerks, Fassaden- und Dachbegrünung, Regenwassernutzung und einer Photovoltaikanlage. (poll, 4.4.2021)


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Foto: Pichler Architekten