Jedes zweite Auto in Österreich ist geleast. Stark zugelegt hat zuletzt auch das Immo-Leasing-

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Immobilien sind und bleiben gefragt. Trotz weiter steigender Preise für Immobilien und Kreditkosten. Auch beim Leasing hat sich der Immobilienbereich zuletzt gut entwickelt. Der Österreichische Leasingverband berichtet von einem Leasing-Neugeschäft, das in Summe zwar im Vorjahr unter dem Wert des Rekordjahres 2019 gelegen hat. Es war aber ein Jahr, das besser lief als erwartet.

Vor allem das Plus von fast 71 Prozent beim Immobilienleasing habe dazu geführt, dass das Ergebnis 2020 deutlich über den Erwartungen gelegen hat. Leasing habe sich in der Pandemie als ideale Finanzierungsmethode entpuppt, teilt der Leasingverband mit. Rückläufig waren Mobilien und das Autogeschäft.

Leasing-Turbo

Insgesamt lag das Neugeschäft bei rund acht Milliarden Euro – Corona habe sich als wahrer Leasing-Turbo gezeigt, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Gesamtvolumen aller laufenden Leasingverträge belief sich weiter auf 25,7 Milliarden Euro. Der Rückgang beim Neugeschäft wird mit 7,6 Prozent beziffert. "Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen viele Unternehmen Leasing als ideale Finanzierung für dringend notwendige Investitionen", sagt Michael Steiner, Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL).

Im Immo-Leasing wuchs das Neugeschäft 2020 Vorjahr um 70,6 Prozent auf 797 Millionen Euro. Im Mobilienleasing gab es einen Rückgang um 11,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Zahl der Neuverträge sank um elf Prozent auf 21.219 Stück. Die durchschnittliche Vertragssumme ging um 0,4 Prozent auf 65.023 Euro zurück. Hauptverantwortlich dafür waren die Verschiebungen innerhalb einzelner Gruppen. Das größte Minus gab es bei medizintechnischen Geräten (29,2 Prozent) sowie Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen (20,2 Prozent).

Die Covid-19-Pandemie wirkte sich neben den Kfz-Neuzulassungen auch auf das Kfz-Leasing und Fuhrparkmanagement aus. Das Leasing-Neugeschäft ging hier um 12,3 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro zurück. Die Zahl der neuen Verträge sank um 15,5 Prozent auf 204.784 Stück. Die durchschnittliche Vertragssumme stieg dagegen um 3,8 Prozent auf 28.036 Euro. Die Kfz-Leasingquote lag stabil bei 51,8 Prozent – auch 2020 wurde jedes zweite Fahrzeug in Österreich geleast.

Deutlich zugelegt hat das Fahrzeugleasing bei Unternehmen: Die gewerbliche Leasingquote stieg um 10,9 Prozentpunkte auf einen Rekordwert von 69,8 Prozent – Unternehmen haben sieben von zehn Fahrzeugen über Leasing finanziert. Beim Fuhrparkmanagement gab es dagegen einen Rückgang des Finanzierungsvolumens im Neugeschäft um zwölf Prozent auf 870 Millionen Euro.

Kredit-Nachfrage hoch

Stark nachgefragt werden nach wie vor auch Immo-Kredite. Laut dem Tarifvergleichsportal durchblicker.at hat sich das Finanzierungsvolumen auf der Onlineplattform im 2020 um 54 Prozent erhöht, auch im abgelaufenen ersten Quartal 2021 gab es im Jahresvergleich eine Steigerung von mehr als 50 Prozent, rechnete Geschäftsführer Reinhold Baudisch vor. Er beobachtet gleichzeitig erste Indikatoren für die Erhöhung von Fixzinssätzen – bei weiter stark steigenden Immo-Preisen.

"Aktuell findet man noch historisch günstige Angebote mit langen Fixzinszeiträumen: Jetzt sei laut Baudisch der ideale Zeitpunkt fürs Umschulden bei Hypothekarkrediten. Die gestiegenen Immo-Preise führten zu guten Bewertungen der Bestandsimmobilien. (Bettina Pfluger, 23.4.2021)