Die Einführung der Registrierkassenpflicht hat für heftige Diskussionen gesorgt.

Foto: Imago

Wien – Die Einführung der Registrierkassenpflicht hat hierzulande seinerzeit für viel Ärger und heftige Diskussionen gesorgt. Vor allem die Zettelwirtschaft und der Umstand, dass vielfach nur Minibeträge – etwa am Pausenbuffett – abgerechnet würden und damit der Kassabon oft ohne Umwege gleich im Mistkübel lande, stießen da so manchem sauer auf.

Mittlerweile Gewohnheit

Mittlerweile ist es still um das Thema geworden. Die Belegpflicht ist einige Monate nach der Einführung vom Aufreger zur Gewohnheit geworden. Zur Erinnerung: Seit 2016 sind die heimischen Betriebe verpflichtet, eine Registrierkasse zu verwenden, wenn ihre Jahresumsätze 15.000 Euro und ihre Barumsätze 7.500 Euro überschreiten. Seit 1. April 2017 müssen die Gerätschaften zudem einen Manipulationsschutz aufweisen.

Jetzt bringt Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger das Thema im "Kurier" wieder aufs Tapet: "Rund die Hälfte aller Zahlungen in Österreich liegt unter 12,40 Euro. All diese Rechnungen entsprechen einem Papierverbrauch von 655 Kilometern", rechnet Egger vor, also der Wegstrecke Wien–Kärnten–Wien – und das täglich.

Umweltschädlich

Die Argumente sind aus früheren Diskussionen wohlbekannt: "Das schädigt die Umwelt, weil die Rechnungen zumeist auf Thermopapier gedruckt werden. Zudem brauchen viele Kunden den Beleg oft nicht." Tatsächlich bestehen die meisten Kassabons aus Registrierkassen aus Thermopapier, das mit einer temperaturempfindlichen Schicht überzogen ist. Der Weichmacher Bisphenol A, der auch gesundheitsschädliche Risiken birgt, wurde mit dem Vorjahr aus dem Verkehr gezogen.

Um dem Nachhaltigkeits- und Umweltschutzgedanken Rechnung zu tragen, plädiert Egger jedenfalls dafür, die Belegpflicht – also den Kassabon – bis zu 20 Euro abzuschaffen. So könnten Unternehmen wie Kunden die Umwelt entlasten und gleichzeitig Ressourcen und Kosten sparen. (red, 3.5.2021)