Endlich einmal gab es diese Woche ganz liebe Post für unsere Regierung! Die Landwirtschaftsministerin hat allen Mitgliedern eine Karte geschrieben, wobei die Briefmarke Grund dafür war.

Anlässlich des 100. Geburtstags der Bundesgärten (ja, das sind die, die sie in der ersten Pandemiewelle in Wien zusperren ließ) hat die Post Sonderbriefmarken mit dem Palmenhaus in Schönbrunn drauf herausgegeben. Und: Reibt man drüber, duften sie nach Rosen.

Leider ist nicht überliefert, was die Ministerin ihren Kollegas geschrieben hat. Vielleicht hat sie sie für die letzten U-Ausschuss-Tage aufgebaut, jedenfalls ihre Parteifreunde. Hat ihnen verbale Munition geschickt für den Kampf gegen die "ungeheuerlichen Vorverurteilungen und begleitende Schmutzkübelkampagnen", die es da gebe. Vielleicht riet sie, wie man mit der Wahrheitspflicht umgehen kann, damit der Ausschuss "nicht zu einem politischen Schauspiel verkommt", zur "politischen Löwinger-Bühne", wie sie andernorts meinte.

Vielleicht rief die Ministerin dazu auf, sich der türkisen Kritik an der "politisch motiviert" ermittelnden WKStA anzuschließen, die der ÖVP-U-Ausschuss-Fraktionschef Tag für Tag für Tag trommelt, ganz so, als erzeugte Wiederholung Wahrheit.

Ja, gut, vielleicht war's auch ganz anders. Vielleicht hat sie liebe Grüße geschickt und sich das 4,30 Euro je Duftbriefmarke kosten lassen. Chatnachrichten können teurer kommen.(Renate Graber, 2.6.2021)