Das Korea Space Launch Vehicle (KSLV) II auf dem Weg zur Startrampe in Goheung.

Foto: Epa/YONHAP

Südkorea hat Medienberichten zufolge zum ersten Mal das Modell einer Weltraumrakete aus eigener Entwicklung vorgestellt. Laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap wurde eine Testversion der KSLV-II (Nuri) genannten Trägerrakete an die Startplattform des Naro-Raumfahrtzentrums in Goheung im Süden des Landes gebracht. An dem Modell soll die Betankung an der Rampe getestet werden. Im Oktober soll eine dreistufige Nuri-Rakete von Goheung aus einen Satelliten ins All befördern.

Entwickelt wurde die Rakete vom Koreanischen Raumfahrt-Forschungsinstitut (Kari). Nach dessen Angaben kann sie einen 1,5 Tonnen schweren Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn in Höhe von 600 bis 800 Kilometern über der Erdoberfläche bringen.

Südkoreanische Raumfahrtambitionen

Im Rahmen seines ehrgeizigen Raumfahrtprogramms entwickelt Südkorea eigene Trägerraketen, um im Geschäft um die Beförderung von Satelliten mitmischen zu können. Die Entwicklungskosten für den Typ KSLV-II Nuri betragen laut Yonhap rund 1,5 Milliarden Euro. Anfang 2013 hatte Südkorea erstmals selbst einen Forschungssatelliten in eine Umlaufbahn geschossen, die damals genutzte Trägerrakete KSLV-1 (Naro) war mit russischer Hilfe gebaut worden.

Im nächsten Jahr will Südkorea auch eine eigene Mondsonde starten und seine Tätigkeiten im Bereich der Raumfahrt intensivieren. Das Land zählt zu den Unterzeichnerstaaten des Artemis-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa für die Zusammenarbeit im Weltraum. (APA, red, 1.6.2021)