Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass sich die G20 einigen wird. Seine US-Amtskollegin Janet Yellen hatte den Vorschlag der 15-Prozent-Steuer ins Spiel gebracht.

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Berlin – Unter dem Dach der Industriestaaten-Organisation OECD verhandeln ab Mittwoch 139 Länder über die Details einer weltweiten Steuerreform. Die Beratungen sind bis Donnerstag angesetzt und gelten als vorentscheidend, um beim Treffen der G20-Finanzminister Ende nächster Woche in Venedig einen Konsens zu erzielen.

Zuletzt hatten sich die sieben führenden Industriestaaten (G7) auf ein Grundgerüst geeinigt, unter anderem mit einer Mindeststeuer für Unternehmen von 15 Prozent. Außerdem geht es um die Frage, welches Land künftig wie stark weltweit agierende Konzerne besteuern darf. Hier sollen vor allem große Schwellenländer bessergestellt werden.

Streit über Ausnahmen

Viele Details zu beiden Säulen der geplanten Steuerreform sind aber noch offen. Im Hintergrund tobt seit Wochen ein Streit über Ausnahmen für bestimmte Länder. Vor allem China muss nach Angaben von Insidern noch überzeugt werden.

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz äußerte sich zuletzt zuversichtlich, dass sich die G20 mit den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern auf die Mindeststeuer einigen werde. Mit absoluter Gewissheit könne er das aber nicht sagen. Der SPD-Kanzlerkandidat reist am Mittwoch in die USA und trifft dort unter anderem Finanzministerin Janet Yellen, die die 15 Prozent ins Spiel und damit neuen Schwung in die jahrelangen Verhandlungen gebracht hatte. (APA, 30.6.2021)