Die Schweiz ist das Eisenbahn-Musterland Europas und der Welt.

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Die Eisenbahn wird gern als klimaschonendes Verkehrsmittel genannt, was im Prinzip auch stimmt – in der praktischen Umsetzung aber nur manchmal und unter Umständen. Auch hier kommt es darauf an, welcher Primärenergieträger eingesetzt wird. Fährt der Zug überhaupt mit Strom? Und mit welchem? Kohlestrom? Atomstrom? Grünstrom?

Das längste Eisenbahnnetz ist in den USA vorzufinden: an die 300.000 Kilometer. Zum historischen Höchststand umfasste es an die 400.000 Kilometer. Es dient fast ausschließlich dem Güterverkehr und ist fast nirgends elektrifiziert. Das chinesische Schienennetz ist nur halb so lang, aber immerhin zur Hälfte elektrifiziert.

Alternativen?

Die Schweiz ist das Eisenbahn-Musterland Europas und der Welt. Sie weist mittlerweile einen Elektrifizierungsgrad von fast hundert Prozent auf. Dort werden gleichzeitig doppelt so viele Menschen transportiert wie in Deutschland oder Österreich, bezogen auf die Einwohnerzahl.

Möglichst vielen Menschen die Bahn schmackhaft zu machen und Güter auf die Bahn zu bringen ist natürlich sinnvoll, aber nur dann, wenn auch die Energieversorgung dahinter Schritt hält.

Eine heikle Frage ist dabei auch, ob es klug ist, einfach möglichst viele Strecken zu elektrifizieren, oder ob andere Technologien wie Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebe und Dieselloks mit E-Fuels auch infrage kämen. Auf den ersten Blick stellt das konservative Kabel über der Trasse wohl die näherliegende Lösung dar als hypermoderne Technologien mit extrem hohen Investitionskosten und Umwandlungsverlusten. (Rudolf Skarics, 23.07.2021)