Man kann Heinz Faßmann wegen der oft zögerlichen Anti-Corona-Maßnahmen an den Schulen kritisieren – aber in einem hat der Bildungsminister nun recht: Der Schlüssel zu einem vom Virus möglichst ungestörten Unterricht im Herbst ist das Impfen. Je mehr Eltern vollen Schutz gegen die Infektion haben, umso sicherer sind ihre unter zwölfjährigen Kinder, für die Vakzine bis dato noch fehlen.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP)
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Das Gleiche gilt für andere Verwandte und Freunde, ebenso die Lehrerschaft und Mitarbeitende in Kindergärten- und Krabbelstuben. Im Grunde gilt es für verantwortungsvolle Menschen in allen Bereichen, da die Vakzine entgegen anderslautenden Behauptungen hochwirksam sind, wie eine neue, im New England Journal of Medicine veröffentlichte Untersuchung zeigt. Dem Biontech-Produkt bescheidet sie nach voller Immunisierung 88-prozentigen, Astra Zeneca 74,5-prozentigen Schutz gegen eine symptomatische Erkrankung durch die Delta-Variante.

Auch gibt es, aktuellen Fake-News widersprechend, nur sehr wenige Fälle von Impfdurchbrüchen. Derlei Gerüchte sind Gift angesichts des Fortschreitens der Pandemie, die derzeit in vielen Ländern des globalen Südens abertausenden Menschen das Leben kostet. Dort gibt es zu wenig Impfstoff, weil er von reichen Staaten wie zum Beispiel Österreich vereinnahmt worden ist – wo man nun Zweifel streut. Das ist völlig verkehrt, die Vakzine sind vielmehr eine große Chance. (Irene Brickner, 22.7.2021)