Die Immofinanz, spezialisiert auf Büro- und Retail-Immobilen, will künftig auch auf leistbares Wohnen setzen. Mit der Marke "Top on Stop" sollen eingeschoßige Retail-Parks der Marke "Stop Shop" überbaut werden und damit "preisgünstiger und ressourcenschonender Wohnraum" über Nahversorgern entstehen. Mittelfristig seien so bis zu 12.000 neue Wohnungen möglich, die in modularer Holzbauweise und klimaneutral errichtet werden sollen.

Unten shoppen, oben wohnen: Das will die Immofinanz im großen Stil ausrollen.
Visualisierung: Lichtblau/Immofinanz

Unterschiedliche Wohnungsgrößen

Aktuell umfasst das "Stop Shop"-Portfolio des Unternehmens rund 100 Standorte in zehn europäischen Ländern, geplant sind 140. In Österreich gibt es die Retail-Parks beispielsweise in Wien-Simmering, Wien-Stadlau und Stockerau. Über die nächsten zehn Jahre soll die Hälfte der bestehenden und künftigen Standorte überbaut werden.

Das entspreche einer Wohnfläche von bis zu rund 600.000 Quadratmetern. Geplant sind – je nach Standort – unterschiedliche Wohnungsgrößen, vom Mini-Loft bis hin zu Familienwohnungen, sowie Wohnungen mit Homeoffice-Räumen oder abtrennbaren Wohneinheiten für Gäste oder Pflege.

Photovoltaik und Geothermie

Das Energiekonzept umfasst den Einsatz von Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und Geothermie. Zudem sieht das Konzept eine Flächenentsiegelung durch Bepflanzung und die Einrichtung von gemeinsam genutzten Allgemeinflächen wie Spielplätzen, Begegnungszonen oder Dachgärten vor.

Das erste Pilotprojekt wird in Wien errichtet, "die Gespräche laufen vielversprechend", so Dietmar Reindl, COO der Immofinanz bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Auch in den Nachbarländern habe man bereits "selektiv" Gespräche geführt. Das Thema "Mixed Use" – also Immobilien, die nicht nur für eine einzige Nutzung vorgesehen sind – sei derzeit stark nachgefragt.

Die Bauzeit der modularen Einheiten wird bei sechs bis zehn Monate, die Miete bei maximal zehn Euro pro Quadratmeter liegen. Durch eine hohe Standardisierung sei dann eine rasche Ausrollung möglich – und zwar ohne große Beeinträchtigung der Geschäfte im Erdgeschoß: "Wir haben die Frage technisch gelöst, wie man ohne große Unterbrechung Gebäude errichten kann", so Reindl. (red, 31.8.2021)