Wie der hier abgebildete Komet Neowise, der 2020 zu sehen war, können aktive Asteroiden oder Hauptgürtelkometen Schweife bilden.
Foto: Volker Danzer / imago images / HMB-Media

Asteroiden faszinieren Menschen seit jeher – Hobbyastronomen können nun bei der Suche nach bestimmten Arten dieser Himmelskörper helfen. Beim von der Nasa geförderten Projekt "Active Asteroids" sollen sie aktive Asteroiden im Sonnensystem finden, erkennbar an einem kometenähnlichen Schweif, teilte die Northern Arizona University mit. Astronomische Vorkenntnisse seien nicht erforderlich, die interessierten Amateurastronominnen und -astronomen würden über die Onlineplattform Zoouniverse für diese Arbeit geschult. Englischkenntnisse sind allerdings nötig.

Seit 1949 wurden demnach nicht einmal 30 solcher Objekte, die auch Hauptgürtelkometen genannt werden, entdeckt. Ziel des vom Forscher Colin Orion Chandler ausgearbeiteten Citizen-Science-Projekts sei es vorerst, diese Zahl zu vervierfachen. Mehr als zehn Millionen Asteroidenbilder gelte es zu prüfen – und nur etwa einer von zehntausend Asteroiden könne als Hauptgürtelkomet eingestuft werden.

Forschungspotenzial

Hauptgürtelkometen sind kleine Himmelskörper im Sonnensystem, die sich wie Asteroiden in Umlaufbahnen ähnlich der Erdumlaufbahn befinden, aber zumindest zeitweise wie Kometen Staub abgeben und Schweife ausbilden. Zur Entstehung ist bisher wenig bekannt. Mit der Steigerung der bekannten Zahl solcher Objekte soll die Forschung vorangetrieben werden. Die Wissenschaft verspricht sich unter anderem Hinweise auf die Herkunft des Wassers auf der Erde und Erkenntnisse, wo Wasser auch in anderen Sonnensystemen Voraussetzung für Leben sein könnte.

Asteroiden sind hauptsächlich im Asteroidengürtel beheimatet, einer zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter liegenden Region. Manche können aufgrund von Kollisionen und Wechselwirkungen mit Planeten die Bahn der Erde kreuzen. Asteroiden bestehen zu großen Teilen aus Metall und Gestein, Kometen hingegen vorwiegend aus Staub und Eis. Wegen des viel größeren Anteils an flüchtigen Materialien, die bei Erwärmung verdampfen, entstehen bei Kometen die typischen langen Schweife.

Das Projekt dürfte etwa ein Jahr lang laufen, ist aber abhängig von der Anzahl der Interessierten. Für die Betaphase hatten sich bereits mehr als 200 internationale Freiwillige gemeldet, die 4.798 Klassifizierungen von 295 Objekten durchführten. Auf der Onlineplattform kann man sich registrieren, aber auch vorher schon testweise Teleskopbilder nach Anleitung einordnen. (APA, red, 1.9.2021)