Die winterliche Landschaft sieht schön aus, kann aber auch gefährlich werden.

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In Tirol wird auch am Wochenende weiter teils große Lawinengefahr, also Stufe 4 der fünfteiligen Skala, herrschen. Dies gilt für den Westen des Landes von der Silvretta über die Arlbergregion bis in die Lechtaler Alpen, teilte der Lawinenwarndienst mit. Die anderen Regionen Tirols wurden mit Stufe 3, also erheblicher Gefahr, versehen. Abseits gesicherter Pisten bestehe eine heikle Lawinensituation. Größte Vorsicht, Zurückhaltung und defensives Verhalten seien angesagt.

Triebschnee und schwacher Altschnee würden dabei die Hauptgefahren bilden, warnten die Experten am Freitag. "Lawinen können an vielen Stellen schon von einzelnen Wintersportlerinnen und Wintersportlern ausgelöst werden. Dabei gilt besondere Vorsicht an allen Expositionen im Bereich der Waldgrenze und oberhalb davon. Die Gefahrenstellen sind auch für Geübte oftmals nicht zu erkennen", erklärte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts in einer Aussendung. Er verwies zudem darauf, dass zwei Drittel aller Lawinenunfälle bei Gefahrenstufe 3 passieren würden.

Mehr Regionen auf Stufe 4

Nach dem Wochenende ist indes mit keiner Entspannung zu rechnen. Kräftiger Wind bilde neue Triebschneepakete, zudem werde von Sonntag auf Montag eine Warmfront erwartet. Dann wird die Lawinengefahr nach aktuellem Stand laut Lawinenwarndienst wieder großflächiger auf Stufe 4 ansteigen.

Auch in Teilen von Niederösterreich herrscht am Freitag erhebliche Lawinengefahr. Stufe drei auf der fünfteiligen Skala gilt nach Angaben des Warndienstes in den Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göller-Gebiet und in der Rax-Schneeberg-Region jeweils oberhalb von 1.500 Metern. Als beachtenswert wurde im Lawinenbericht vor allem der Triebschnee bezeichnet. Am Donnerstag fielen in den betroffenen Regionen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee.

Eine Schneebrettauslösung könne bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers erfolgen, wurde betont. Das Risiko dürfte am Samstag unverändert bleiben.

Wien mit höchsten Schneemengen seit elf Jahren

Im Raum Wien hat es seit elf Jahren im Dezember nicht mehr so viel Schnee gegeben wie derzeit: 15 Zentimeter hoch war die Schneedecke Freitagfrüh im Messgarten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte. Mehr Schnee gab es hier in einem Dezember zuletzt 2010 mit 28 Zentimeter. Die Spitzenreiter sind 1969 mit 45 und 1981 mit 39 Zentimeter, berichtete die ZAMG.

Am Flughafen Graz lagen Freitagfrüh 13 Zentimeter Schnee, im Dezember 2010 waren es 33. 2020 war die höchste Schneehöhe im Dezember am Flughafen Graz neun Zentimeter, 2012 waren es zehn. Der Dezember-Rekord liegt hier bei 60 Zentimeter im Jahr 1994. (APA, 10.12.2021)