Im Netz kursiert das Foto von einem Wiener Polizisten, der auf einer Corona-Schwurbler-Demo ohne Maske freundlich mit drei Demonstranten (ohne Maske, aber dafür mit Bierdosen) umgeht. Gruppenvideo wird gemacht, alle sind gut drauf … Wird wohl eine von den berühmten Deeskalationsstrategien sein.

Vor einigen Tagen wurde ein offener Brief einer Gruppe von Polizisten bekannt, die von sich behaupten, sie würden 600 Kollegen vertreten, und sich sehr harmlos geben: Sie seien "kein Verein, keine Gewerkschaft und auch keine juristische Person", "weder rechts- noch linksextrem" noch "Schwurbler bzw. Verschwörungstheoretiker". Sie seien in "Sorge um Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und Grundrechte sowie Gesundheit".

Auf einem Video, das auf Twitter kursiert, kann man sehen wie ein Polizist mit drei Demonstranten posiert.

Allerdings werden in dem ziemlich langen Schreiben jede Menge irreführender und unwahrer Behauptungen über das Impfen und dergleichen aufgestellt, wie sie bei den einschlägigen Demonstranten und Aktivisten gang und gäbe sind.

Aber dann kommt der Hammer: Einer der Proponenten, ein Polizist mit FPÖ-Nähe, hat den Präsidenten der Ärztekammer, Thomas Szekeres, auf Twitter übelst angegriffen und im Grunde zu Gewalt gegen ihn aufgerufen.

Das ist keine "Meinungsfreiheit" mehr, sondern ein dienstrechtlich zu untersuchendes Verhalten. Denn das ist das genaue Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit und Republiktreue. (Hans Rauscher, 13.1.2022)