Die Switch war auch dank der Pandemie in den letzten beiden Jahren ein beliebtes Geschenk.

Foto: Nintendo

Es war vor allem das Weihnachtsgeschäft, traditionell stark beim japanischen Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo, das für gute Quartalszahlen gesorgt hatte. Dank knapp elf Millionen verkauften Switch-Konsolen zwischen Oktober und Dezember 2021, überschritt die aktuellste Nintendo-Konsole die magische 100 Millionen Stück Grenze und überholt damit den bisherigen Spitzenreiter: die Nintendo Wii.

Rekord mit Schönheitsfehler

Laut Quartalsbericht hätten Kunden rund um die Welt bereits 103,5 Millionen Switch-Konsolen erworben, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Allerdings geht dem Wachstum etwas die Puste aus, da die Konsole bald ihren fünften Geburtstag feiert. In den ersten neun Monaten des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres schlug Nintendo 18,95 Millionen Switchs los nach 24,1 Millionen im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr reduzierte der Konzern, der bekannt ist für die Spiele der Super-Mario-Reihe, Animal Crossing, Zelda oder Pokemon, seine Prognose für die Verkäufe auf 23 Millionen von zuvor 24 Millionen Geräten.

Im Gamingbereich bringen die großen Anbieter wie Sony, Nintendo und Microsoft alle paar Jahre eine neue Konsole heraus, um mit den technischen Neuerungen Schritt zu halten und die Verkäufe anzukurbeln. So ist seit Oktober etwa ein OLED-Modell der Switch auf dem Markt, von dem bis zum Jahresende knapp vier Millionen Stück verkauft wurden.

Auf Platz Eins der weltweit verkauften Spielekonsolen liegt nach Angaben des Marktdatenanbieters Statista die Playstation 2 von Sony mit 158 Millionen verkauften Geräten gefolgt von der portablen Nintendo DS mit 155 Millionen und dem Game Boy von Nintendo mit 120 Millionen. Auf Platz Fünf rangiert die Switch, ein Rang höher liegt die Playstation 4 von Sony. Bei seinem neuesten Modell, der Playstation 5, kämpft Sony mit Lieferengpässen, von denen die Konkurrenten profitieren.

Übernahmen kein Thema

Von Oktober bis Dezember stieg der operative Gewinn von Nintendo um zehn Prozent auf 252,5 Milliarden Yen (1,95 Milliarden Euro). Nintendo hängte daher die Latte für den operativen Gesamtjahresgewinn höher, dieser soll nun 560 Milliarden Yen betragen, acht Prozent mehr als zuvor vorhergesagt.

Im Gaming-Sektor ist derzeit viel Bewegung. So will etwa Microsoft seine Spielekonsole Xbox stärken und greift für 69 Milliarden Dollar nach dem "Call of Duty"-Entwickler Activision Blizzard. Zudem nimmt das Spielen online und über die Cloud zu. Sony verkündete am Montag seine Übernahmepläne des Spiele-Entwicklers Bungie für 3,6 Millionen Dollar. Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa ist nicht grundsätzlich gegen Zukäufe, aber: "Es wäre kein Plus auf einmal Leute zu haben, die nicht die Art zu Denken von Nintendo haben."

Um bei den Software-Verkäufen weiterhin oben mitzuspielen, braucht Nintendo ein volles Programm. Passend dazu erschien bereits am 20. Jänner ein neues Pokémon-Spiel. Gerüchte verdichten sich zudem, dass auch ein neues Zelda: Breath of the Wild in diesem Jahr erscheinen könnte und sogar ein neues Mario Kart wird seit Kurzem als möglicher Release-Kandidat für 2022 genannt. Letzteres wäre die Fortsetzung des bisher erfolgreichsten Spiels auf der Switch. Mario Kart 8 Deluxe hat sich bereits über 43 Millionen Mal verkauft. (Reuters/Redaktion, 03.02.2022)