Bild nicht mehr verfügbar.

Am Samstag um 10 Uhr vormittags war ein Bitcoin rund 41.430 Dollar wert, Ether lag knapp über 3000 Dollar.

Foto: Reuters/Mark Blinch

Für Aktionäre – und darunter insbesondere jene, die in Tech-Aktien investiert haben – hat das Jahr 2022 alles andere als rosig begonnen. Und analog dazu haben im Umfeld steigender US-Zinsen auch jene Menschen starke Nerven gebraucht, die in Bitcoin und andere Kryptowährungen investiert haben.

Zumindest für die Krypto-Enthusiasten gibt es nun aber gute Nachrichten – denn am Freitagnachmittag machte der Bitcoin-Kurs einen Sprung nach oben, ein weiteres Plus folgte um Mitternacht hiesiger Zeit. Und nun liegt der Bitcoin-Kurs wieder klar über 40.000 Dollar. So gut stand es um die weltweit größte Kryptowährung seit rund zwei Wochen nicht mehr. Mit einem Plus von elf Prozent im Lauf des Freitags hat Bitcoin der Nachrichtenagentur Reuters zufolge das größte Plus seit Mitte Juni hingelegt.

Foto: Coinmarketcap

Am Samstag um 10 Uhr vormittags war ein Bitcoin rund 41.430 Dollar wert, Ether lag knapp über 3000 Dollar. Unter anderem hatten diverse Bitcoin-Miner wie Riot Blockchain und Marathon Digital Holdings verkündet, dass die Bitcoin-Produktion zuletzt wieder stark angestiegen sei. Positive Signale gab es auch von der börsennotierten Kryptobörse Coinbase, dessen Aktien in Folge um sieben Prozent zulegten.

Amazon rettet das Image der Tech-Aktien

Nach deutlichen Abstrichen am Donnerstag hatte die technologielastige Nasdaq am Freitag mit einem Plus von 1,6 Prozent den Freitag beendet. Der Grund dafür wird vor allem in den äußerst positiven Amazon-Zahlen gesehen, nachdem zuvor Facebook / Meta die Anleger schockiert hatte. Meta / Facebook kämpft derzeit mit zahlreichen Herausforderungen.

Während Meta mit Minus 200 Milliarden Dollar den größten Rückgang des Marktwerts binnen eines Tages überhaupt hinnehmen musste, stieg der Wert von Amazon am Freitag um 190 Milliarden Dollar – so viel wie bei keinem anderen Unternehmen binnen eines Tages je zuvor. Amazon brach damit den erst Ende Januar von Apple aufgestellten Rekord von plus 181 Milliarden Dollar. Amazon wird nach einem Kurssprung von 13,5 Prozent am Freitag jetzt mit 1,6 Billionen Dollar bewertet. Meta ist noch 660 Milliarden Dollar wert.

Positive Zahlen gibt es auch von... Snapchat?!?

Positiv sei auch der erstmalige Quartalsgewinn von Snapchat-Eigentümer Snap, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets: "Vor dem Hintergrund der schlechten Zahlen des direkten Konkurrenten eine starke Leistung."

Snapchat steht im direkten Wettkampf mit Metas Instagram. Snap-Papiere schossen fast 59 Prozent in die Höhe. "Das sind atemberaubende, magenverdrehende Bewegungen, die normalerweise mit Penny Stocks in Verbindung gebracht werden, und doch passieren sie in Unternehmen mit Milliarden-Dollar-Marktkapitalisierungen", sagte Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets.

Was Meta-CEO Mark Zuckerberg besonders schmerzen dürfte: Im Jahr 2013 wollte er Snapchat eigentlich für drei Milliarden Dollar kaufen – doch das damals nur zwei Jahre junge Unternehmen lehnte dankend ab. In den vergangenen Jahren hatte Meta dann zunehmend Konzepte des Konkurrenten – etwa in Form des Facebook Stories – kopiert.

Spotify-Konkurrent aus dem Nahes Osten

Der im Nahen Osten und Nordafrika beliebte Spotify-Konkurrent Anghami legte zudem ein furioses Börsendebut hin. Die Aktien des ersten an der US-Börse Nasdaq gelisteten arabischen Techunternehmens kletterten um bis zu 82 Prozent. Bis zum Handelsschluss reduzierte sich das Plus allerdings auf knapp 23 Prozent auf rund 12,09 Dollar.

Das Unternehmen war 2021 mit dem Börsenmantel Vistas Media Acquisition verschmolzen worden und wurde dabei mit rund 220 Millionen Dollar bewertet. Anghami hat seinen Hauptsitz in Abu Dhabi und zählt inzwischen mehr als 70 Millionen angemeldete Nutzer.

Analyst: Krypto wird zunehmend Mainstream

Die aktuellen Entwicklungen zeigen laut einem Bericht von Reuters, dass Kryptowährungen wie Bitcoin zunehmend im Mainstream ankommen. Zitiert wird in diesem Kotext etwa Ed Hindi, Chief Investment Officer des schweizerischen Krypto-Investmentfonds Tyr Capital. Ihm zufolge gehen Investoren mit Kryptoassets ähnlich wie mit Tech-Aktien um. Wenn Bewertungen an der Nasdaq fallen, liquidieren sie auch ihre Krypto-Assets – und kaufen diese zu, wenn es wieder positive Signale gibt. (APA/Reuters/red, 5.2.2022)