Andere Twitter-User setzen sich mit der Darstellung weiblicher Charaktere in "Lost Ark" auseinander.

Foto: Amazon/Screenshot

DER STANDARD hatte Amazons neues Online-Rollenspiel Lost Ark im Test als äußerst positiv empfunden, und auch in anderen Medien ist das MMORPG recht gut davongekommen – das zeigen unter anderem die Zusammenfassungen der Rezensionen auf Metacritic und Opencritic. Allerdings dürfte es – wie schon beim Start von Amazons erstem MMORPG, New World – Probleme mit den Servern geben. Davon berichten jedenfalls Vorbesteller, die das Spiel bereits spielen können – sofern sie die entsprechenden Wartezeiten in Kauf nehmen.

Wartezeiten bei Steam und beim "Lost Ark"-Server

So dürfte es zum Launch für die ersten Vorbesteller vor allem zu Verzögerungen beim Download des Spiels über die Plattform Steam gekommen sein. Diese Download-Probleme für Lost Ark hat auch Amazon selbst via Twitter offiziell bestätigt. Diesbezüglich hieß es am Dienstagabend, dass man an einer Lösung des Problems arbeite.

Allerdings verkünden auf Twitter mehrere Userinnen und User zusätzlich, dass sie nicht nur mit dem Download des Spiels Probleme haben – sondern auch mit dem Einloggen in den eigentlichen Amazon-Server.

"Warten auf den Server", heißt es hier in einem Fenster: "Server ausgelastet. Bitte warte einen Augenblick." Sollten die Server für die Charakterstellungen erschöpft sein, so kann man keinen keinen Charakter erstellen – auch dann nicht, wenn man mit dem Hauptserver des Games verbunden ist.

Bei Amazon ist man sich offenbar auch dieses Problems bewusst und verweist darauf, dass es in jeder Region mehrere Server gibt. Kämpft man also in einer Region mit längeren Wartezeiten, so soll man auf einen anderen Server wechseln.

Außerdem baut man bei Amazon offensichtlich die Serverkapazitäten aus, um das Problem möglichst rasch zu beheben.

Amazon: eine Cloud-Company mit Serverproblemen

Für Amazon ist die Angelegenheit insofern unangenehm, als sich dieses Problem nicht zum ersten Mal zeigt. Denn auch zum Start von Amazons erstem Online-Rollenspiel, New World, war es zu langen Wartezeiten gekommen. Bei zwei von zwei veröffentlichen Spielen kam es also zu Serverproblemen.

Dies ist insofern beachtlich, als Amazon mit Amazon Web Services (AWS) eine Cloud-Division betreibt, welche Serverleistung an Unternehmemskunden vermietet. Im vergangenen Quartal hat AWS einen Umsatz von 17,78 Milliarden Dollar generiert, was einem Plus von fast 40 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres entspricht. Fast 13 Prozent des gesamten Umsatzes von Amazon kam im vergangenen Quartal durch AWS zustande.

Seitens Amazon heißt es auf Rückfrage des STANDARD, dass die Probleme bekannt sind und dass daran gearbeitet wird. Die Download-Probleme lägen laut Amazon bei Steam selbst, die Server seien wegen des großen Andrangs derzeit überlastet. (Stefan Mey, 9.2.2021)