Binnen weniger Stunden wurde der Verdächtige ausgeforscht. Jetzt ist er geständig.

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Graz – Nach dem Tod einer 41-jährigen Frau in Graz, die laut Obduktion aufgrund einer Vielzahl von Stichverletzungen verblutet ist, hat der festgenommene Verdächtige Mittwochabend laut Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt. Über das Motiv und die Brandursache gab es vorerst keine Angaben, doch auch da könnte bald Klarheit herrschen. Am Donnerstag wird der 23-Jährige dem Haftrichter vorgeführt, er dürfte in Untersuchungshaft kommen.

Angegebenes Motiv wird überprüft

Der Mann soll am Sonntagabend bei seiner Bekannten in ihrer Wohnung in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofs gewesen sein. Beide hielten sich öfter am Bahnhof auf und gehörten zeitweise dem Obdachlosenmilieu an. Was genau zwischen den beiden in der Wohnung vorgefallen ist, ist noch unklar. Das bisher angegebene Motiv des Verdächtigen müsse noch hinterfragt werden, sagte Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz.

Ein Nachbar der Frau hatte jedenfalls Montagvormittag im vierten Stock des Mehrparteienhaus in der Waagner-Biro-Straße Brandgeruch wahrgenommen. Er verständigte die Einsatzkräfte und sah selbst in der Wohnung nach, deren Tür unversperrt war. Die Polizei fand wenig später die tote Frau. Ein großer Brand soll es nicht gewesen sein, wie ein Polizeisprecher sagte. Das Feuer dürfte in der Nacht auf Montag ausgebrochen, dann aber mangels Sauerstoffs erloschen sein. Die Frau hatte allein gelebt, war beschäftigungslos und hatte keine Kinder.

Binnen weniger Stunden ausgeforscht

Schon bald nach Entdecken der Leiche war klar, dass es sich um ein Gewaltdelikt handelte. Die Obduktion bestätigte das. Binnen weniger Stunden wurde der Verdächtige ausgeforscht und festgenommen. An seiner Kleidung wurden Spuren gefunden, die ihn belasten dürften. Außerdem entdeckten die Ermittler nahe der Wohnung die mutmaßliche Tatwaffe, eine Schere. (APA, 10.2.2022)