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Die Impfpflicht bei Grenzübertritten zwischen Kanada und den USA war der Auslöser für die Proteste, inzwischen richtet sich die Blockade gegen die Corona-Maßnahmen und die kanadische Regierung generell.

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Für große Laster braucht man große Abschleppwagen.

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Ein Demonstrant wird festgenommen.

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Ottawa – Die Polizei in Kanadas Hauptstadt Ottawa hat am Samstag die Räumung der wochenlangen Blockade wegen der Corona-Politik der Regierung fortgesetzt. Es habe Festnahmen von Demonstranten in militärischer Schutzkleidung gegeben, die in Rucksäcken Nebelkerzen und Feuerwerkskörper bei sich trugen, teilte die Polizei mit. Laut einem Bericht der "New York Times" wurden bei der Räumung des Gebiets rund um das kanadische Parlament auch Lkw-Scheiben durch Einsatzkräfte eingeschlagen

Seit drei Wochen hatten in Kanada und vor allem in Ottawa Tausende gegen Corona-Beschränkungen und Impfvorschriften protestiert. Mit Lastwagen und anderen Fahrzeugen wurden unter anderem wichtige Grenzübergänge zu den USA und Teile der Hauptstadt blockiert. Das Leben der Anwohner wurde deswegen stark eingeschränkt.

Die Polizeiaktion zur Räumung der Proteste in Ottawa startete in den vergangenen Tagen mit der Aufforderung an die Demonstranten, das Stadtzentrum schnellstmöglich zu verlassen. Die Polizei errichtete am Donnerstag zudem einen Sicherheitsbereich mit rund 100 Kontrollpunkten in der Innenstadt. Die Polizei erklärte auf Twitter, dass kein Tränengas eingesetzt worden sei und dass es keine Verletzten gegeben habe.

Die Lkw-Fahrer demonstrieren mit der Blockade der Hauptstadt sowie mehrerer Grenzübergänge zu den USA gegen die Corona-Politik der Regierung. Aus Furcht vor der drohenden Festnahme hatten die Organisatoren am Donnerstag ihre Anhänger aufgerufen, nach Ottawa zu kommen. Gleichzeitig hatten sie ihren Durchhaltewillen bekräftigt.

Waffenfunde bei Demonstranten

Die Polizei hatte in dieser Woche bereits dutzende Demonstranten im ganzen Land verhaftet, darunter vier Verdächtige, denen eine Verschwörung zum Mord an Polizeibeamten an einem Kontrollpunkt zwischen dem kanadischen Teilstaat Alberta und dem US-Staat Montana vorgeworfen wird. Die Behörden hatte in deren Fahrzeugen ein Waffenarsenal gefunden.

Die Aktionen der Lkw-Fahrer hatten aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten begonnen, die Mitte Jänner von Kanada und den USA eingeführt worden war. Inzwischen richten sich die Demonstrationen allgemein gegen die Corona-Regeln und die Regierung von Premier Trudeau. Die Proteste haben weltweit Nachahmer gefunden, unter anderem in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Israel, Neuseeland – und in Österreich. (APA, 18.2.2022)