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Anfang März wurde deutschen Internetprovidern die verbindliche Anweisung zugestellt, das Pornoportal xHamster müsse ab sofort blockiert werden.

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Die Saga um die Pornoplattform xHamster in Deutschland geht weiter. Nachdem Jugendschützer nach monatelangem Hin und Her über die Medienaufsichtsbehörde tatsächlich eine Sperre der Seite erwirken konnten, ist diese schon wenige Tage nach Inkrafttreten wieder erreichbar. Die Netzsperre wurde ausgesprochen, weil xHamster nach Ansicht der Behörde das Alter der Nutzerschaft nicht überprüfe und so den Kinder- und Jugendschutz missachte.

Anfang März wurde deutschen Internetprovidern die verbindliche Anweisung zugestellt, das Pornoportal müsse ab sofort blockiert werden. Wer die Seite xhamster.com über Anbieter wie 1&1 oder Telefónica aufrief, landete bei einer Fehlermeldung. Der noch am 3. März von Behördenvertretern mittels Presseaussendung gefeierte Erfolg währte nur kurz. Aktuell kann die Pornoseite in Deutschland wieder uneingeschränkt aufgerufen werden, wie der Nachrichtenblog Netzpolitik.org berichtet.

xHamster verwendet andere Domain

Der Grund dafür ist so trivial wie verblüffend. Denn die Sperrverfügung bezieht sich offenbar ausschließlich auf die Webdomain de.xhamster.com und nicht auf die international genutzte Hauptseite xhamster.com. Wer die zweitgenannte URL aufrief, wurde von der Plattform bisher auf die de-Domain umgeleitet, die nun gesperrt ist. xHamster änderte daraufhin einfach die sogenannte Subdomain und führt Pornofans nun einfach auf die von der Sperre nicht betroffene Webadresse deu.xhamster.com.

Auch wenn eine Sprecherin der Medienaufsicht gegenüber Netzpolitik.org betonte, dass das Verhalten der Plattform nicht überraschend sei und man sich auch darum jetzt kümmern werde, scheint es doch fraglich, ob die deutschen Behörden bei diesem "Katz-und-Maus-Spiel" wie es der Nachrichtenblog treffend formuliert, ihr gewünschtes Ziel erreichen werden.

Auch Pornhub und YouPorn im Visier

Denn nicht nur gelten derartige Netzsperren als demokratiepolitisch grenzwertig und haben bereits bei FDP, SPD und Grünen für kritische Wortmeldungen gesorgt, auch wollen sich die betroffenen Internetprovider rechtlich absichern, ob ihnen solche Verfügungen überhaupt aufgezwungen werden dürfen. Auch weiteren Pornoseiten droht Ungemach. Die Medienaufsicht will auch Pornhub, YouPorn und mydirtyhobby in Deutschland sperren lassen. (step, 13.03.2022)