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Elon Musk hat Spaß.

Foto: MIKE BLAKE / REUTERS

Nach dem Rauswurf von Donald Trump ist er wohl endgültig der einflussreichste Twitter-Nutzer der Welt: Wenn Tesla-Chef Elon Musk etwas postet, dann hat das Gewicht, und zwar längst nicht nur für seine treuesten Fans. Selbst der Aktienmarkt reagiert immer wieder auf die Nachrichten von Musk – was dieser wiederum genüsslich ausspielt. Vollständig entziehen kann sich auf Twitter jedenfalls kaum wer diesem Phänomen.

Ukraine-Krieg

Insofern war es eigentlich nur logisch, dass sich Musk natürlich auch zum aktuellen Thema Nummer eins zu Wort meldet, dem Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine. Zumindest anfänglich blieb dies auch durchaus im ernsthaften Rahmen: So erntete Musk viel Lob dafür, dass er nicht nur prompt auf eine Twitter-Anfrage des ukrainischen Digitalministers Mychajlo Fedorow reagierte, um die Satelliten seiner Firma Starlink in Stellung zu bringen und so die Ukraine auf diesem Weg mit Internet zu versorgen. Mittlerweile sind auch mehrere Ladungen mit passenden Basisstationen in dem Land angekommen, womit sich das System auch wirklich nutzen lässt – auch wenn es mit gewissen Sicherheitsrisiken einhergeht.

Zuletzt wurden die Wortmeldungen des Tesla-Chefs zu dem Konflikt aber zunehmend seltsamer. So forderte er vor wenigen Tagen den russischen Präsidenten Wladimir Putin öffentlich zum Zweikampf um das Schicksal der Ukraine heraus. Wer jetzt meint, damit wäre bereits der Höhepunkt der Absurdität erreicht, der darf sich nun über eine unerwartete Fortsetzung freuen.

Widerpart

Niemand anderer als Tschetschenen-Chef von Putins Gnaden, Ramsan Kadyrow, hat nämlich auf die Aufforderung Musks reagiert. In einem Telegram-Posting zeigt er sich davon überzeugt, dass der "Twitter-User und Geschäftsmann" Musk keine Chance gegen einen "Weltpolitiker und Strategen" wie Putin hätte. Nach außen würde es geradezu unsportlich aussehen, wenn Putin Musk vermöble.

Doch damit nicht genug, gibt Kadyrow dem Tesla-Gründer noch gute Tipps mit auf den Weg. Nämlich einige russische Einrichtungen, in denen er sich zunächst einmal darin ausbilden lassen sollte, wie echter Kampf gehe. Darunter eine Universität der russischen Spezialeinheiten sowie ein Fightclub. Nach diesen Erfahrungen werde er als ganz andere Person zurückkehren, nämlich als Elon und nicht als Elona, ist der Tschetschenen-Führer überzeugt.

Keine Beleidigung

Was im Weltbild von Kadyrow wohl als eine sexistische Beleidigung und Demonstration seiner Männlichkeit gedacht war, schien Musk nicht sonderlich aufzuregen. Dieser unterschrieb seine nächste Nachrichten einfach selbst als Elona, vorübergehend passte er sogar seinen Twitter-Namen entsprechend an. Die Nachricht von Kadyrow verbreitet er selbst mit einem gewissen Amüsement auf Twitter.

Dass er gegen Putin gewinnen würde, davon ist Musk natürlich noch immer überzeugt, selbst wenn er nur die linke Hand benutzen dürfe, schreibt der Tesla-Boss. Immerhin sei Putin seiner Meinung nach einfach zu feig für einen direkten Kampf. Irgendwo dazwischen schaltete sich dann auch noch Telegram-Gründer Pawel Durow ein, der Musk öffentlich einen eigenen Kanal auf Telegram zur Verbreitung seiner Nachrichten anbot.

Social-Media-Fans

Dass sich gerade Ramsan Kadyrow zu der Causa zu Wort meldet, ist übrigens nicht so überraschend, wie es für manche zunächst klingen mag, ist dieser doch selbst ein begeisterter Social-Media-User, der etwa jahrelang Instagram intensiv nutzte und auf seinen Rauswurf im Jahr 2018 äußerst verärgert reagierte. Mittlerweile ist er aber auf Tiktok umgestiegen und dort nicht weniger umtriebig – und zwar bis heute. (red, 17.3.2022)