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Der Beschuldigte war zuletzt Stabsdienstsoldat mit dem Dienstgrad Hauptgefreiter im deutschen Pfullendorf (Symbolfoto).

Foto: Reuters / ARND WIEGMANN

Frankfurt – Wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ist ein 22-jähriger ehemaliger Bundeswehrsoldat aus Hessen angeklagt worden. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder soll er "eine Vielzahl an erlaubnispflichtigen Kurz- und Langwaffen, Granaten und Munition sowie verschiedene explosionsgefährliche Sprengmittel verwahrt haben", wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Der 22-Jährige habe eine Kampforganisation nach nationalsozialistischem Vorbild aufbauen wollen, um zunächst Deutschland und später die ganze Welt zu erobern. Eroberte Gebiete sollten von Flüchtlingen und Migranten "gesäubert" werden, teilte die Behörde mit. Spätestens im Juli 2020 sei der 22-Jährige aus Glashütten (Hochtaunuskreis) entschlossen gewesen, seine Pläne umzusetzen. Der 64-jährige Vater und der 21-jährige Bruder sollen dies gewusst und gebilligt haben, ihnen wird Beihilfe zur Last gelegt.

Von Freundin angezeigt

Die Waffen und die Munition seien im Frühjahr und im Sommer 2021 sichergestellt worden – größtenteils aufwendig versteckt in einem gemeinsam genutzten Wohnhaus, in drei auf dem Hausgrundstück befindlichen Garagen und in zwei Gartengrundstücken des Vaters. Alle drei Beschuldigten sollen gegen das Kriegswaffenkontroll-, Sprengstoff- und Waffengesetz verstoßen haben. Eine Erlaubnis für den Waffenbesitz gab es den Angaben zufolge nicht.

Die Beschuldigten befinden sich seit ihrer Festnahme Ende Februar 2021 in Untersuchungshaft. Der Fall kam ins Rollen, als die damalige Freundin des 22-Jährigen diesen wegen Körperverletzung und Beleidigung anzeigte. Der heute 22-Jährige habe im Februar 2016, noch als Jugendlicher, begonnen, ein Manifest zu verfassen. Darin ging es den Angaben zufolge um einen Bürgerkrieg gegen einen Vernichtungskrieg der Juden. Zuletzt sei der Mann als Stabsdienstsoldat mit dem Dienstgrad Hauptgefreiter in Pfullendorf stationiert gewesen. (APA, 25.3.2022)