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Die Starlink-Lieferung an die Ukraine wurde unter anderem mit Steuergeldern finanziert.

Foto: Reuters / Steve Nesius

Als der ukrainische Digitalisierungsminister Mychajlo Fedorow auf Twitter bat, das Satelliten-Internet Starlink in der Ukraine zu aktivieren, ließ Elon Musk nicht lange auf sich warten. "Der Starlink-Dienst ist jetzt in der Ukraine aktiv. Weitere Terminals sind unterwegs", antwortete der Tesla-CEO Ende Februar per Kurznachrichtendienst. Und er hielt Wort, wie sich kurz darauf zeigte. Mittlerweile haben zwei Chargen die Ukraine erreicht.

Wer für die Kosten aufkam, war lange unklar. Laut dem "New York Times"-Reporter Joey Roulette soll Space X 3.667 Terminals im Wert von zehn Millionen Dollar gespendet haben. Insgesamt wurden allerdings 5.000 Stück geliefert. Laut einem "Washington Post"-Bericht sollen die übrigen 1.333 Terminals von der US-Regierung bezahlt worden sein. Knapp zwei Millionen Dollar habe die US Agency for International Development (USAID) dafür bereitgestellt, also 1.500 Dollar pro Einheit.

Weitere Kosten

Ob es sich bei den ausgelieferten Systemen um die Basisversion (600 Dollar) oder die im Februar präsentierten Premium-Terminals (2.500 Dollar) handelt, ist laut "The Verge" unklar. Sollte es sich um Erstere handeln, hätte die US-Regierung jedoch einen Aufpreis von 900 Dollar bezahlt. Allerdings, so heben die Berichterstatter vor, soll die Herstellung Space X bereits 1.000 Dollar kosten. Doch damit nicht genug.

Offenbar sei es möglich, dass die USAID nicht nur für die Hardware, sondern ebenso für den notwendigen Internet-Tarif aufkommt. Dieser kostet mindestens 110 Dollar und maximal 500 Dollar pro Monat, je nachdem welche Features man sich wünscht. Außerdem habe die Behörde zugestimmt, für Transportkosten in Höhe von 800.000 Dollar aufzukommen. Insgesamt sollen zusammengerechnet Steuergelder in Höhe von knapp drei Millionen Dollar in den Deal geflossen sein.

Laut der Presseaussendung von USAID wurden der ukrainischen Regierung insgesamt 5.000 Starlink-Terminals über eine staatlich-privatwirtschaftliche Zusammenarbeit bereitgestellt. Die Terminals sollen sowohl Mitgliedern der Verwaltung als auch wichtigen Anbietern öffentlicher Dienste schnellen Internetzugang ermöglichen. Die Verbindung soll dabei weder Bandbreitenlimits noch Beschränkungen des Datenvolumens unterliegen. (red, 11.4.2022)

Update, 11.4., 8:41 Uhr: Auszug aus USAID-Presseaussendung vom 5. April ergänzt.