Ein neben Giffey auf der Bühne stehender Mann konnte das Ei mithilfe eines Regenschirms abwehren.

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Berlin – Die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ist bei der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) am Sonntag beschimpft und mit einem Ei beworfen worden. Das Ei habe die SPD-Politikerin aber verfehlt, sagten Sprecherinnen des Senats und des DGB auf Anfrage. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete, dass Giffey wegen der Proteste ihre Rede zeitweise unterbrechen musste.

"Sagt, mal habt ihr einen Knall?", fragt eine Frau auf der Bühne unmittelbar nach dem Wurf.

Aus der Menge wurde lautstark gefordert, den Berliner Volksentscheid zur Enteignung von Wohnungsbauunternehmen umzusetzen. Giffey kritisierte den Eierwurf später. Dieser sei an der Stelle gekommen, als sie der Polizei für ihren Einsatz gedankt habe, sagte die SPD-Politikerin später.

Unmittelbar vor dem Wurf dankte Giffey den Polizistinnen und Polizisten, die an diesem Wochenende im Einsatz sind, wie ein von einer anarchistischen Organisation auf Twitter gepostetes Video zeigt.

"Solche Aktionen sind weder hilfreich, noch politisch wertvoll. Sie lenken von dem ab, worum es am heutigen Tag eigentlich geht: Solidarität mit der Ukraine, faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung und die gemeinsame Bewältigung der Krisen unserer Zeit." Und sie fügte hinzu: "Jeder von uns weiß: Proteste am 1. Mai gehören nun mal dazu, Gewalt jedoch nicht. Ich lasse mich in meiner politischen Arbeit davon nicht beirren."

Pfefferspray und Schlagstöcke in Dortmund

In ganz Berlin gingen am 1. Mai Tausende auf die Straßen, dabei kam es aber zunächst zu keinen größeren Zusammenstößen. In Dortmund hingegen setzte die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Demonstrierende ein. Eine Sprecherin der "Autonomen Antifa 170" erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration seien verletzt worden. Eine Polizeisprecherin sagte, dazu habe man bisher keine Erkenntnisse und die Demonstrierenden hätten vielmehr ihrerseits Polizisten attackiert.(APA, red, 1.5.2022)