Zu den besten Eiaufstrichen aus dem Handel gehören drei Bioprodukte.

Foto: https://www.istockphoto.com/de/portfolio/HandmadePicture

Eiaufstriche stehen in der Gunst der Österreicherinnen und Österreicher weit oben und sind in fast jedem Supermarkt zu haben. Der Inhalt überzeugt nicht immer: viel Fett, wenig Ei, etliche Zusatzstoffe und oft gelb durch Farbstoffe statt vom Eidotter. Das ergab ein Test der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich, der 17 Fertigzubereitungen unter die Lupe nahm.

Unter den besten fünf Eiaufstrichen finden sich die Bioprodukte von Zurück zum Ursprung (Hofer), Ja natürlich (Billa plus) und Spar Natur pur sowie der Chef-Select-Aufstrich von Lidl und der Spar-Premium-Eiaufstrich.

Nicht nur das Gelbe vom Ei

Die Konsumentenschützerinnen und -schützer verglichen Eiaufstriche aus dem Handel anhand ihrer Zutaten- und Nährwertangaben. 100 Gramm der beliebten Jausenzutat kosten von 45 Cent bis zu 1,77 Euro, wobei sowohl günstige Artikel überzeugten als auch teurere floppten.

Ein Blick auf die Zutatenliste zeigte, dass Eiaufstrich nicht zwangsläufig hauptsächlich aus Eiern bestehen muss: Bei elf von 17 Artikeln macht der Anteil an gekochten Eiern mit sechs bis 32 Prozent nicht einmal ein Drittel aus. Im Gegenzug punkteten vier Aufstriche mit einem Eigehalt von 45 bis 67 Prozent. Großzügiger setzen die Hersteller Fett ein. Öl steht bei den meisten Zutatenlisten an zweiter oder dritter Stelle, in zwei Fällen ist Rapsöl sogar Zutat Nummer eins. 15 der 17 Produkte enthalten 18 bis 35 Prozent Fett, das entspricht einem so hohen Fettgehalt, dass das Ampelsystem der britischen Lebensmittelbehörde Food Standard Agency (FSA) rot aufleuchten würde.

Ebenfalls nicht gespart wird an Zusatzstoffen. Bis zu 15 weisen die Produkte mitunter auf, darunter Verdickungs-, Konservierungs-, Antioxidations- und Säuerungsmittel sowie Säureregulatoren. Zehn Aufstriche erhalten ihre intensive Gelbfärbung nicht etwa von Eidottern, sondern vom Farbstoff Beta-Carotin – was über den oft niedrigen Eigehalt hinwegtäuschen soll. Zudem wird oft mit verdickenden Zutaten wie Maisstärke und/oder modifizierter Stärke sowie Speisegelatine nachgeholfen.

Woher kommt das Ei?

Ein Rätsel blieb teilweise die Herkunft der Eier. Muss diese bei frischen Eiern erkenntlich sein, wiesen gerade einmal fünf Packungen eines Aufstrichs Informationen zum Ursprungsland beziehungsweise der Haltungsform der Eier auf. Die restlichen Anbieter wurden um Stellungnahme gebeten: Bei je sieben Aufstrichen kommen die Eier aus Boden- beziehungsweise Freiland- und dreimal aus Biohaltung. In fünf Produkten werden österreichische Eier verwendet, elf Hersteller beziehen ihre Eier je nach Verfügbarkeit aus verschiedenen Ländern der Europäischen Union. In einem Fall konnte die Herkunft nicht eruiert werden. (APA, red, 22.6.2022)