Während der Südosten Australiens seit Monaten mit wiederkehrenden Fluten und schweren Regenfällen kämpft, verdorren andere Regionen der Erde regelrecht in fortdauernden Hitzewellen. Italien, Frankreich, praktisch der ganze Süden Europas leiden ebenso unter Wassermangel wie der Osten Afrikas oder Teile der USA. Besonders betroffen ist zurzeit der Westen Nordamerikas, was zu dramatisch niedrigen Wasserständen in Flüssen und wichtigen Stauseen wie dem Lake Mead und dem Lake Powell führt.

So tief ist der Wasserstand des Großen Salzsees in Nord-Utah noch nie gesunken, seit man 1847 mit Messungen begonnen hat.
Foto: AP/Rick Bowmer

Abwärtstrend

Mittlerweile nagt die Dürre auch kräftig am Großen Salzsee im US-Bundesstaat Utah. Das berühmte Gewässer ist mittlerweile auf den niedrigsten jemals gemessenen Wert gesunken. Der letzte Rekordtiefstand ist gerade einmal neun Monate alt; er wurde im Oktober 2021 registriert, wie die US-Behörde USGS mitteilte. Der Wasserstand dürfte bis zum Herbst oder frühen Winter weiter sinken, bis der Zufluss an Wasser jene Mengen ausgleicht oder übersteigt, die durch Verdunstung verschwinden.

"Das ist nicht die Art von Rekord, den wir gerne brechen", erklärte der Leiter von Utahs Behörde für natürliche Ressourcen, Joel Ferry. "Dringendes Handeln ist geboten, um zu helfen, diese äußerst wichtige Ressource zu schützen und zu bewahren. Es ist eindeutig, dass der See in Schwierigkeiten steckt."

Forschende befürchten, dass der Wasserverlust ein ganzes Ökosystem an den Rand des Zusammenbruchs bringen könnte.
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Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der größte Salzsee in der westlichen Hemisphäre ist nicht nur aus ökologischer Sicht sehr bedeutsam, sondern auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Utah. Nach Angaben der Regierung des Bundesstaates führt er zu Einnahmen von jährlich rund 1,3 Milliarden Dollar durch Sektoren wie den Bergbau, die Fischerei und den Tourismus.

Klimaexperten zufolge gab es in der Region in der Geschichte schon Dürrephasen, die länger als 20 Jahre dauerten; sie werden demnach aber wegen der Erderwärmung immer schlimmer. (red, APA, 7.7.2022)