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Wien/Washington/Frankfurt – Der Eurokurs ist am Dienstag gefallen und hat sich am Morgen knapp oberhalb der Parität zum Dollar gehalten. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins. Zeitweise wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0006 Dollar gehandelt und damit auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0098 Dollar festgesetzt.

Erneut wurde der Euro durch einen starken Dollar unter Druck gesetzt. Die amerikanische Währung konnte am Morgen zu fast allen anderen wichtigen Währungen zulegen. Anleger blicken bereits auf US-Inflationsdaten, die am Mittwoch auf dem Programm stehen. Für den Juni wird mit einem weiteren Anstieg der Teuerung und einer Inflationsrate von 8,8 Prozent gerechnet. Wegen der Inflation dürfte die US-Notenbank Fed ihre Straffungspolitik fortsetzen und den Leitzins weiter deutlich erhöhen, was dem Dollar Auftrieb verleiht.

Außerdem wird der Euro durch die Sorge vor einer Energiekrise in Europa belastet. Wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten hat Russland die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 gestoppt und damit das Zittern um die Zukunft der Energieversorgung angefacht. Es gibt die Befürchtung, dass längerfristig kein Gas mehr durch die Leitung nach Europa strömen könnte. (APA, 12.7.2022)