Mit Flow, das laut eigenen Angaben bereits eine Milliarde Dollar wert ist, startet Neumann ein Immobilienprojekt speziell für Millennials.

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Wien – Nach seinem wenig rühmlichen Abgang wegen des gefloppten Börsengangs des von ihm gegründeten Büroraumanbieters Wework ist Adam Neumann mit einem neuen Start-up unterwegs – und hat auch schon Rückendeckung von einem namhaften Geldgeber. Flow, so das neue Projekt des 43-jährigen Gründers, erhält von dem Silicon-Valley-Financier Andreessen Horowitz 350 Millionen US-Dollar. Zuvor hatte der US-Geldgeber früh in Firmen wie Airbnb, Facebook oder Skype investiert und setzt nun auf Neumanns neue Gründung – ein Immobilienprojekt, das auf Millennials als Zielgruppe setzt.

Infos folgen 2023

Worum es bei Flow genau geht, lässt sich derzeit nur grob umreißen. Auf der Firmenhomepage werden Details zwar erst für 2023 angekündigt, allerdings deuten Aussagen Neumanns, der aus dem Flop bei Wework zahlreiche Lehren gezogen haben will, die Richtung an. Gemäß früheren Aussagen will Neumann "Wohnheime für Erwachsene" schaffen. Nach der Corona-Pandemie würden viele Leute entfernt von ihrem Arbeitsplatz wohnen und sich daher verstärkt hybride Lebenswelten entwickeln. Laut eigenem Bekunden ist Flow insgesamt bereits eine Milliarde Dollar wert.

Andreessen Horowitz hat noch nie zuvor eine so hohe Geldsumme in einer so frühen Phase in ein Start-up gesteckt. Marc Andreessen, Mitgründer des Geldgebers, streut Gründer Neumann jedenfalls Rosen. Er sei eine "visionäre Führungskraft", die die zweitgrößte Anlageklasse der Welt revolutioniert habe, nämlich Gewerbeimmobilien.

Debakel beim Börsengang

Allein ganz friktionsfrei ist die Sache mit dem 2010 gegründeten Büroraumanbieter Wework nicht gelaufen. Anfang 2019 galt die Firma mit einer Bewertung von 47 Milliarden Dollar als weltweit teuerstes Start-up, doch der angepeilte Börsengang mündete in ein Debakel. Das Aktiendebüt musste mangels Anlegerinteresses verschoben werden, Zweifel an Weworks verlustreichem Geschäftsmodell und die Machtfülle Neumanns hatten Investoren massenhaft verschreckt. Der Gründer musste darauf seinen Hut nehmen, und der Börsengang wurde 2021 zu einer viel niedrigeren Bewertung durchgeführt. Auch dann ging es an der Börse stetig abwärts, sodass Wework nicht einmal mehr vier Milliarden Dollar wert ist. (aha, 17.8.2022)