Der Preis für E10 könnte durch die Aufhebung der Steuersenkung um 35 Cent, für Diesel um 17 Cent steigen.

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Berlin – Die seit Mitternacht aufgehobene Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe macht sich an vielen Tankstellen in Deutschland deutlich bemerkbar. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6 und 6.30 Uhr am Donnerstag durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC. Dabei lagen die Preise bei vielen Tankstellen deutlich höher als im gleichen Zeitraum am Mittwoch.

Preise jenseits von zwei Euro

Superbenzin der Sorte E10 kostete Donnerstagfrüh bei einem Großteil der untersuchten Tankstellen mehr als zwei Euro. Mittwochfrüh hatte der Preis bei keiner einzigen untersuchten Tankstelle jenseits dieser Schwelle gelegen. Diesel dagegen kostete bereits am Mittwoch an der Mehrheit der untersuchten Tankstellen mehr als zwei Euro. Am Donnerstag lag der Dieselpreis nun bei einem Großteil der Tankstellen deutlich jenseits von 2,10 Euro, teils auch bei mehr als 2,30 Euro.

Rechnerisch könnte der Preis für E10 durch die Aufhebung der Steuersenkung um 35 Cent, für Diesel um 17 Cent steigen. Allerdings waren die Preise in den vergangenen zwei Wochen bereits deutlich in die Höhe gegangen. Außerdem haben auch Tankstellenbetreiber bis Mittwoch noch zum gesenkten Steuersatz eingekauft und könnten Benzin und Diesel daher zunächst weiter günstiger abgeben. Bis die Aufhebung der Steuersenkung – auch Tankrabatt genannt – voll auf die Kunden durchschlägt, könnte es also noch etwas dauern.

Frankreich erhöht kurzfristig Tankrabatt

Frankreich hat in der Nacht zum Donnerstag den Nachlass an der Zapfsäule erhöht. Statt bisher 18 Cent wird im September und Oktober auf dem Festland ein Rabatt von 30 Cent pro Liter Benzin oder Diesel gewährt. Auf Korsika und in einigen Überseegebieten gilt laut Wirtschaftsministerium nur ein geringerer Preisnachlass.

In den Folgemonaten soll der Tankrabatt dann aber auch in Frankreich abschmelzen. Im November und Dezember soll er auf dem Festland auf zehn Cent verringert werden und zum Jahresende ganz auslaufen.

Der Tankrabatt ist Teil eines Pakets, das die Kaufkraft der Französinnen und Franzosen erhöhen soll. Steigende Preise und eine Anhebung der Kaufkraft sind zwei der Themen, die die französische Gesellschaft einer aktuellen Umfrage des Instituts Ifop zufolge derzeit als am wichtigsten ansieht. (APA, 1.9.2022)