Foto: Samsung

Dass Haushaltsgeräte wie doppelflügelige Kühlschränke mit integrierter Eiswürfelmaschine oder die jahrealte Waschmaschine mit einer Energieklasse am unteren Ende der Skala eine Menge Energie verbrauchen, ist nicht neu. Elektronische Kleingeräte wie ein Smartphone, der WiFi-Router oder der smarte Lautsprecher laufen da schon eher unter dem Radar des energiebewussten Haushalts.

Aber: Mit den steigenden Energiepreisen rückt auch deren Verbrauch in den Fokus, doch wie stellt man eigentlich den exakten Verbrauch des vermeintlichen elektronischen Kleinviehs fest? Samsung will sich dieses Problems nun mit Smart Things annehmen und will sich auf der IFA ein grünes Image verpassen.

Auf der Seite der Großgeräte bringt Samsung auf der IFA offensichtliche Beispiele für Energieverschwendung: Wenn etwa die Kinder vergessen, die Kühlschranktür zu schließen, dann schickt das Gerät einen Alarm ans Handy oder den smarten Fernseher. Auch die energiefressenden Trockner oder der Geschirrspüler sollen sich bei ihrem Besitzenden in Zukunft mit Energiespartipps melden.

Die mit künstlicher Intelligenz aufgepeppte Waschmaschine aus der "Bespoke"-Reihe soll sogar erkennen können, wie schmutzig die in sie geladene Wäsche wirklich ist. Damit soll das Gerät nicht nur erkennen, ob ein 60-Grad-Waschgang wirklich nötig ist, sondern auch, wie viel Waschmittel und Weichspüler die Maschine verwendet. Durch die bereits im Vorjahr vorgestellte AI-Ecobubble-Technologie sollen laut den Zahlen von Samsung bis zu 70 Prozent Energie eingespart werden.

Alle WiFi-fähigen Produkte sollen Tipps zum Energiesparen geben

Ab 2023 sollen ausnahmslos alle WiFi-fähigen Produkte von Samsung den Smart-Things-Energy-Dienst unterstützen. Darüber hinaus verspricht der Tech-Riese für alle seine Haushaltsgeräte eine zusätzliche Energieeinsparung von zehn Prozent über den höchsten Energiesparstandard hinaus. Das Ziel: Man wolle Marktführer in Sachen Energieeffizienz werden, so der Konzern auf der IFA.

Smart Things soll die Energiefresser zu Hause identifizieren und mit KI-gestützten Vorschlägen optimieren. So verspricht Samsung bei Kühlschränken eine Einsparung von 30 Prozent, 40 Prozent bei der Heizung und 20 Prozent bei der Klimaanlage. Der Hub für dieses Smart-Home-System soll nicht nur über das Smartphone, sondern auch über den smarten Fernseher oder Monitor zugänglich sein.

Das Unternehmen geht aber noch weiter und will nun Null-Energie-Häuser entwickeln. Gemeinsam mit dem Solarzellen- und Stromspeicherhersteller Qcells sollen Wohngebäude entstehen, die weitgehend energieunabhängig sein sollen, indem sie Solarstrom produzieren und lokal im Gebäude speichern.

Grünes Update für Fernbedienungen und Plastik aus dem Meer

Sogar die Fernbedienungen bekommen ein "grünes" Update und werden in Zukunft mit kleinen Solarpaneelen ausgestattet – und erinnern damit ein wenig an Solartaschenrechner aus der Schulzeit. Das soll wiederum 200 Millionen Batterien einsparen. Außerdem betont man bei Samsung, dass in Geräten wie Kopfhörern und Handys Kunststoff zum Einsatz kommt, der aus alten Fischernetzen recycelt oder als PET-Flasche aus dem Ozean gefischt wurde. (pez, 1.9.2022)