Peter Windischhofer, Co-Gründer von Refurbed: "Wir brauchen Handys, die länger leben und einfacher reparierbar sind."

Foto: refurbed

Am 7. September wird Apple aller Voraussicht nach ein Update der Watch und der Airpods präsentieren. Kern der Keynote wird aber das iPhone 14 sein, das in der Pro-Variante über einen leistungsstärkeren Prozessor sowie eine 48-Megapixel-Hauptkamera verfügen soll. Außerdem wachsen die Standardmodelle ebenfalls auf 6,7 Zoll in der Bildschirmdiagonale.

Genau diese Neuerungen stoßen aber auf Kritik. Der Mitgründer des Marktplatzes für gebrauchte Elektronik Refurbed, Peter Windischhofer, kritisiert Apple am Tag vor der Keynote scharf. "Es gibt kaum Menschen, die die derzeitige Mega-Inflation nicht im eigenen Haushaltsbudget spüren. Während sich die meisten Menschen überlegen, wo und wie sie künftig einsparen können und wie sich das alles ausgehen soll, zeigt Apple eindrucksvoll, wie sehr es mit perfekt inszeniertem Marketing an den realen Bedürfnissen der Menschen vorbeiarbeitet: Das 'neue' iPhone 14 wird mindestens 100 US-Dollar teurer sein. Unabhängig davon, ob sich die Menschen das noch leisten können oder nicht, versucht Apple den Konsumentinnen und Konsumenten einzureden, dass es Zeit ist für das neueste Modell – koste es, was es wolle."

"76 Kilogramm CO2 für ein modernes Smartphone"

Laut dem österreichischen Unternehmer sei es wichtiger, die Lebensdauer von Smartphones zu verlängern und eine einfache Reparierbarkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig kritisiert Windischhofer den Ressourcenverbrauch moderner Handys: "Ein neues Smartphone verbraucht im Schnitt 13.000 Liter Wasser und produziert 76 Kilogramm CO2. Die Verantwortung eines Tech-Konzerns wie Apple scheint hier enden wollend zu sein, denn das Wesentliche bleibt dabei außer Acht – nämlich die Umwelt und ihre noch verbleibenden Ressourcen."

Apple hingegen betont, dass das Unternehmen seit 2020 CO2-neutral sei. Die Produkte des Tech-Konzerns sollen bis 2030 mit Netto‑Null CO2 hergestellt werden, betont man in Cupertino. DER STANDARD wird direkt vor Ort und im Liveticker über die Keynote berichten. (red, 6.9.2022)