Mit der Streichung von Ladegeräten und Kopfhörern hat der Konzern Milliarden gespart. In Brasilien soll er nun Strafe dafür bezahlen.

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Während eigentlich alle Augen auf die bevorstehende Produktpräsentation von Apple gerichtet sein sollten, droht dem US-Smartphone-Hersteller in Brasilien wegen des Verkaufs von iPhones ohne Ladegerät Ärger. Das Justizministerium verdonnerte das Unternehmen zu einer Geldstrafe von 2,38 Millionen Dollar und wies Apple an, den Verkauf des iPhone 12 und neuerer Modelle sowie weiterer Modelle ohne Ladegerät auszusetzen, wie am Dienstag aus der im Amtsblatt veröffentlichten Verfügung hervorgeht.

Dem Telefon ohne Ladegerät fehle eine wesentliche Komponente, was eine "vorsätzliche diskriminierende Praxis gegenüber den Verbrauchern" sei, hieß es in der Begründung. Die Behörden wiesen das Argument von Apple zurück, dass diese Praxis Kohlenstoffemissionen reduziere.

Das Unternehmen werde zur Klärung der Bedenken weiterhin mit der brasilianischen Verbraucherschutzbehörde Senacon zusammenarbeiten, teilte Apple mit. Gleichzeitig werde gegen die Entscheidung Berufung eingelegt. "Wir haben bereits mehrere Gerichtsurteile in Brasilien in dieser Angelegenheit gewonnen und sind zuversichtlich, dass unsere Kunden die verschiedenen Optionen zum Aufladen und Anschließen ihrer Geräte kennen", erklärte der US-Technologieriese. Die Verfügung erging einen Tag vor der erwarteten Ankündigung des neuen iPhone-Modells. (APA, 7.9.2022)