Hochleistungsbeton für unterirdische Wasserwärmespeicher, Gussteile aus recyceltem Aluminium, eine Datenbank für Brotteigkomponenten und ein Analyseverfahren für sichere Menstruationsartikel: Das sind nur einige der insgesamt acht neuen Forschungsprojekte, die von der Austrian Cooperative Research (ACR) mit einem Volumen von knapp zwei Millionen Euro gefördert werden.

Aluminium-Recycling ist eines der Projekte, die vom Forschungsnetzwerk ACR gefördert werden.
Foto: ANDREW YATES/Reuters

Das Forschungsnetzwerk, das vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft mit rund vier Millionen Euro pro Jahr unterstützt wird, versteht sich als Schnittstelle außeruniversitärer Forschungsinstitute zu kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), denen im Betrieb teilweise das Know-how, die Fachleute oder die Infrastruktur fehlen, um sich in hochspezialisierten Branchen ständig weiterentwickeln zu können. Die in der ACR vereinten Forschungsinstitute wiederum sind gemeinnützige, eigenständige Organisationen und erhalten keine Basisfinanzierung.

Zwei neue ACR-Forschungsinstitute

Die aktuelle Mitgliederanzahl steht bei 19 Instituten, nachdem mit dem Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) und dem Österreichischen Institut für Verpackungswesen (OeIV) zwei weitere Organisationen aufgenommen wurden. Das teilte ACR-Geschäftsführerin Sonja Sheikh vergangene Woche in Wien mit.

Neben der anwendungsnahen Forschung, die für KMU besonders wichtig sei, stehe sowohl bei den im Netzwerk befindlichen Forschungsinstituten als auch bei den sorgfältig ausgewählten Projekten die Interdisziplinarität im Fokus. Ziel der vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekte sei es, Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung marktfähiger Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen und sie so international wettbewerbsfähiger und zukunftsfit zu machen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Viele der vorgestellten Projekte besitzen einen Nachhaltigkeitsfokus. Während das Projekt "PredictIT 2.0" eine Software entwickelt, um mittels künstlicher Intelligenz den Betrieb von Wärmenetzen zu optimieren, lotet das Projekt "HighCon" das Potenzial von Wärmespeichern bis 10.000 Kubikmeter Wasser aus. Neben wirtschaftlichen Fragen ist die Abdichtung solcher Speicher nur unzureichend gelöst.

Spezieller Beton soll die zuverlässige thermische Speicherung gewährleisten. Beim Projekt "BioProfit" soll ein Verfahren entwickelt werden, um aus Biogas-Gärresten gereinigtes Wasser, Dünger und Humus zu gewinnen. Damit soll eine Alternative zu mit fossiler Energie produziertem Dünger geschaffen werden, der durch die russischen Kriegshandlungen empfindlich teurer wurde.

Die Forschungsthemen im Bereich des Verpackungswesens liegen wiederum nicht erst seit den enorm gestiegenen Papierpreisen auf der Hand. "Wie können Material eingespart und Kosten reduziert werden, ohne dabei den Schutz und die Stapelfähigkeit von Produkten zu gefährden", erklärt OeIV-Leiter Michael Auer. (Martin Stepanek, 9.10.2022)