Die kompakten Tracker aus dem Hause Apple sind seit letztem Jahr erhältlich.

Foto: Apple via Reuters

Immer wieder kommt es bei Flugreisen vor, dass Aufgabegepäck verloren geht oder sein Ziel verspätet erreicht. Geschickt also, dass kompakte Tracker wie Apples Airtag die Nachverfolgung des Standorts ermöglichen. Zumindest dann, wenn dies erlaubt ist. Die Lufthansa sorgte deshalb für Schlagzeilen, als sie vergangene Woche bekanntgab, aktive Tracker aus dem Gepäck zu verbannen.

Grund dafür: Sie würden als Gefahrengut gelten, schrieb der offizielle Twitter-Account des Unternehmens. Eine Aussage, der die Lufthansa in einem Statement gegenüber dem "Airways Magazine" mittlerweile widersprochen hat. Demnach hat die Fluglinie keine "Richtlinie oder Vorschrift", die Airtags verbieten würde. Es gebe jedoch eine Regulierung der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO für vergleichbare Geräte.

Wie "9to5Mac" berichtet, hat die Behörde tatsächlich entsprechende Vorschriften für elektronische Geräte im Aufgabegepäck aufgestellt – die aber nur dann gelten würden, wenn diese mit Lithium-Ionen-Batterien angetrieben werden. Airtags hingegen sind mit einer Knopfzelle ausgestattet.

Beliebte Technik

Dennoch schloss sich die österreichische Fluglinie AUA vergangenen Mittwoch der ursprünglichen Position des Mutterkonzerns Lufthansa an und verwies auf die Empfehlung der ICAO. Der STANDARD berichtete. Das Unternehmen überprüft demnach die Einstufung von Airtags als "Portable Electronic Devices", die während eines Fluges deaktiviert werden müssen.

Die kleinen Tracker des iPhone-Herstellers erfreuen sich seit der Einführung im April 2021 großer Beliebtheit. Sie können zur Nachverfolgung des eigenen Schlüsselbunds, Rucksacks, der Handtasche – oder eben des Gepäckstücks genutzt werden. Airtags sind in das "Find My"-Netzwerk von Apple integriert. Um Besitzern die Position bekanntzugeben, werden mithilfe eines Breitbandchips in der Nähe befindliche und mit dem Internet verbundene iPhones angepingt. Besonders präzise sind die Tracker also wegen der großen Beliebtheit der Smartphones aus Cupertino.

Stalking-Gefahr

Die Geräte sorgten allerdings immer wieder für Kritik. Schon kurz nach ihrer Einführung tauchten erste Berichte über Stalking mithilfe von Airtags auf, und Apple musste seine Sicherheitsvorkehrungen mehrmals nachjustieren. Für Android-User ist es allerdings bis heute ziemlich schwierig, fremde Airtags in der Nähe aufzuspüren. (mick, 11.10.2022)