Führt der Weg in die Zukunft in die Holz-Auto-Produktion?
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Der Weckruf ist angekommen. Seit die Forderung nach ressourcenschonender und CO2-armer Produktion und Nutzung von Fahrzeugen wirklich ernst genommen wird, kennt die Kreativität der Ingenieure keine Grenzen mehr. Oder besser gesagt: Mit schwindender Dominanz der Erdölbranche ergeben sich ganz neue Zukunftsaspekte für Forschung und Entwicklung, denen nun endlich auch nachgegangen werden kann.

Technische Denkansätze, die vorher nur belächelt oder gar abschätzig vom Tisch gewischt wurden, kriegen seriöses Gewicht. So zum Beispiel das Holz-Auto. Das darf man sich jetzt nicht wie etwas Geschnitztes vorstellen so nach dem Motto "Zurück zum Leiterwagerl". Im Projekt WoodC.A.R. zum Beispiel untersuchen steirische Unternehmen aus der Holz- und Automobilbranche, wo ihre Schnittmengen für gemeinsame Sache liegen könnten, wissenschaftlich abgesichert durch die Universität für Bodenkultur in Wien und das Forschungsunternehmen Virtual Vehicle in Graz.

Es muss nicht unbedingt ein konkreter Holztram sein, der dem Seitenaufprall widerstehen soll. Letztlich geht es um eine vielfältige Verwendung frisch gewachsener Kohlenstoffsubstanz. Sie kann meist mit wesentlich weniger Energieaufwand zu Produkten geformt werden und sie erscheint insofern CO2-neutral, als sie nicht in Millionen Jahren alten Kohlenstofflagern unter der Erde entnommen ist.

Das gilt nicht nur für Holz. Auch Beiprodukte der Lebensmittelproduktion kommen infrage, etwa Reisschalen, die bisher häufig einfach verbrannt wurden.
(Rudolf Skarics, 25.10.2022)