1,5 Milliarden Euro will die deutsche Bundesregierung für das Ticket zur Verfügung stellen – wenn die Länder den gleichen Betrag beisteuern.

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Berlin/Bremerhaven – Bund und Länder in Deutschland haben sich auf einen Nachfolger des Neun-Euro-Tickets geeinigt. "Die Verkehrsministerkonferenz hat sich darauf verständigt, das Ticket zu 49 Euro einzuführen", sagte der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing am Donnerstag in Bremerhaven nach zweitägigen Beratungen. Der FDP-Politiker kündigte ein monatliches und papierloses ÖPNV-Ticket an, das deutschlandweit genutzt und monatlich gekündigt werden kann.

"Auch wenn die Verhandlungen aufwendig waren, gehen wir mit einem klaren Ergebnis raus", sagte Wissing. Dennoch bleiben die Fragen zur Finanzierung des Tickets ungeklärt. Dies sei ohne die Finanzminister und Ministerpräsidenten der Länder nicht möglich gewesen, so Wissing. Trotzdem solle das Ticket schnellstmöglich kommen. Das Ziel zur Einführung sei der 1. Jänner 2023, "das wäre ein idealer Zeitpunkt".

Neun-Euro-Ticket 52 Millionen Mal verkauft

Die Ampelkoalition hatte im Rahmen des dritten Entlastungspakets Anfang September für ein deutschlandweites Ticket im öffentlichen Nahverkehr plädiert. 1,5 Milliarden Euro will sie dafür bereitstellen – wenn sich die Länder in gleicher Höhe beteiligen. Die Länder fordern im Gegenzug vom Bund einen Finanzierungsplan zum Ausbau des ÖPNV, vor allem im ländlichen Raum.

In den Sommermonaten Juni, Juli und August hatten deutsche Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer um neun Euro pro Monat die Angebote des Nah- und Regionalverkehrs nutzen können. Das Ticket war Teil des deutschen Energieentlastungspakets und wurde 52 Millionen Mal verkauft, was zu starkem Andrang auf Züge der Deutschen Bahn führte. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf 2,5 Milliarden Euro. (APA, red, 13.10.2022)