Aktuell sind die Gasspeicher zu 87,5 Prozent gefüllt.

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Wien – Lange war es eingefordert worden, nun ist es da: Mit www.energie.gv.at hat das Klimaschutzministerium am Donnerstag ein Dashboard für aktuelle Daten aus dem Energiebereich veröffentlicht. Darauf finden sich Angaben zum Füllstand der heimischen Gasspeicher, zum Eigentumsverhältnis der Gasvorräte in Österreich, zum Stromverbrauch sowie zum Gas- und Strompreis an der Börse. Expertinnen und Experten prognostizieren unter Annahme verschiedener Szenarien, wie es um die Versorgung im Winter steht. Dazu kommen Informationen für Organisationen und Unternehmen, etwa zum Energielenkungsgesetz und zur Umrüstung auf alternative Energieträger, und für Haushalte, etwa über die Versorgung bei Engpässen, Spartipps und Blackouts.

60 Prozent der Gasbestände gehören österreichischen Kunden

Laut Zahlen des Dashboards sind die Gasspeicher aktuell zu 87,5 Prozent befüllt. Rund 60 Prozent davon gehören österreichischen Speicherkunden oder dem österreichischen Staat. Das sind derzeit 47,89 Terawattstunden (TWh).

In der Heizperiode von Oktober bis Ende März verbraucht Österreich im Schnitt 63 TWh, im Gesamtjahr rund 95 TWh, sagte Ministerin Leonore Gewessler im Rahmen eines Hintergrundgesprächs gegenüber der APA. Allerdings konnte zuletzt spürbar gespart werden. So fiel der Gasverbrauch im ersten Halbjahr um 6,4 Prozent. Hinzu kommt, dass auch in Österreich Gas gefördert wird. Und die Gas-Pipelines versiegen nicht zur Gänze, somit sollte Österreich über die Heizperiode kommen.

7,47 Terrawattstunden für geschützte Kundinnen und Kunden

Mit 1. November verfügt Österreich über strategische Reserven von 20 TWh. Weitere 4,36 TWh wurden bereits von der Industrie als Reserve gespeichert. Etwa 7,47 TWh sind geschützten Kundinnen und Kunden wie Haushalten und sozialen Diensten und 16,06 TWh anderen Speicherkunden vorbehalten. "Wir gehen mit einem ordentlichen Polster in den Winter. Unsere Erhebungen zeigen, dass sich die österreichischen Unternehmen und natürlich auch der Bund mit der strategischen Reserve gut vorgesorgt haben", merkt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch an.

Rund 40 Prozent des Gases sind ausländischen Speicherkunden vorbehalten. Allerdings gehen davon nur 0,3 Terawattstunden (TWh) explizit ins Ausland. Etwa 33 TWh sind dem Gashandel zuzurechnen – dieses Gas könnte daher zumindest zum Teil in Österreich bleiben. (miwi, APA, 20.10.2022)