"Bis in einem Jahr", verabschiedete sich Thomas Gottschalk mit "Wetten, dass..?".

Foto: Screenshot ORF TVthek

Drei Stunden dreißig am Samstagabend im Leopardenanzug irgendwo zwischen Weinrot und Pink, das ist für ein Alterswerk schon eine reife Leistung. Thomas Gottschalks Tempo in der Neuauflage von "Wetten, dass..?" war vom Start weg altersgemäß und erfahrungsgemäß entspannt, die Altherrenwitze und der zupackende Umgang mit Gästinnen wie Gästen nicht mehr in gewohnter Dichte und Intensität. Und immerhin für einen guten Zweck, oder zwei.

2.052 Fingerabdrücke für ein Dorf

Wettkönig Marten Reiß, sonst 3D-Grafiker und Klimaaktivist, erkannte unter 2.052 Fingerabdrücken mit Kreuzblick auf zwei Displays den einen nicht identen und gewann damit 50.000 Euro. Er will mit dem Geld verhindern, dass das Braunkohle-Dorf Lützerath abgerissen wird.

Grönemeyer und die Berliner Tafel

Wettpate Herbert Grönemeyer gewann zwar mit Felix Keyser, der auf dem Hinterrad seines Fahrrades balancierend Bierkiste um Bierkiste höher hüpfte bis auf drei Meter. Grönemeyer wird aber dennoch, sein Wetteinsatz, einen Monat die "Berliner Tafel" sponsern. Der Abend hatte also noch etwas Gutes.

Handy-Verschrottung auf der Achterbahn

Wenn Sie sich – wie vielleicht Thomas Schmid oder Sebastian Kurz – schon einmal überlegt haben, ob man ein aus der ersten Reihe der Achterbahn geworfenes Mobiltelefon in der letzten Reihe noch fangen kann oder ob es sicher zerschellt: Max Mager und Max Baier haben gezeigt, dass das keine sichere Methode ist, um Handys loszuwerden – eines von sechs wurde tatsächlich gefangen. Wette damit auch verloren.

Langsam und raumgreifend

Im STANDARD-Liveticker beschäftigte aber vor allem das doch sehr bedächtige Sprechtempo Gottschalks – und Michelle Hunzikers beeindruckend raumgreifendes rosa Kleid (sie wird übrigens im Frühjahr 2023 Großmutter, danach sieht eher ihr Co-Moderator aus.)

Robbie Williams muss zum Flieger, Bully Herbig in den Tutu

Robbie Williams war da (und musste auch diesmal früher weg zum Flieger), John Malkovich und Veronica Ferres waren da, um ihren neuen Film ("Shattered") mit Ferres' Tochter Lilly Krug in der Hauptrolle zu promoten und Wackelpudding zu essen, der doch nicht nach Fisch schmeckt, Herbert Grönemeyer hat ein neues Album (aber erst im März), und Bully Herbig und Christoph Maria Herbst können im Tutu Cancan.

"In einem Jahr sehen wir uns wieder"

Es war also in Friedrichshafen irgendwie doch wie immer, auch ganz ohne FFP2. Nur ein bisschen langsamer. "In einem Jahr", verabschiedete sich der große Blonde im Leo-Anzug, "sehen wir uns wieder." Schauen wir mal. (Harald Fidler, 20.11.2022)