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In Österreich hat ein 24-stündiger landesweiter Eisenbahnstreik begonnen. Nur Busse und kommunale Verkehrsbetriebe fahren, aber keine Regional-, Fern- und Nachtzüge oder S-Bahnen. Die ÖBB ersucht die Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen. Bis Dienstagfrüh kann es zu Ausfällen bei den Nightjet-und Euro-Night-Verbindungen kommen.

Die Bahn will Details zu Einschränkungen, Verzögerungen oder Ausfällen auf oebb.at/streik, den ÖBB-Social-Media-Kanälen (etwa auf Facebook) sowie in der Fahrplanauskunft Scotty bekanntgeben. Alle Bahnunternehmen versuchen, die Fahrgäste so gut es geht zu informieren und die Tickets zu ersetzen oder weiter gelten zu lassen, heißt es.

Frage: Wie lange dauert der Streik?

Antwort: Beginnend mit Montag, 0 Uhr soll der Ausstand voraussichtlich 24 Stunden dauern. Bis Dienstagfrüh kann es zu Ausfällen bei den Nightjet- und Euro-Night-Verbindungen kommen. Bis zu drei Tage dauert es, bis der Takt nach einem Streik wiederhergestellt ist.

Frage: Welche Züge sind betroffen?

Antwort: Züge in Österreich und im grenzüberschreitenden Verkehr sind betroffen, auch die der privaten Westbahn und auch der Personennahverkehr im Osten, also die S-Bahnen und im Großen und Ganzen auch die meisten Regionalbahnen. Die Badner Bahn fährt allerdings, ebenso die Postbusse.

Frage: Fahren die U-Bahnen und Straßenbahnen der Wiener Linien sowie andere lokale Öffis?

Antwort: Ja.

Frage: Was passiert mit bereits gebuchten Tickets?

Antwort: Sparschiene- und andere ÖBB-Tickets, die für eine Reise während des Streiks gebucht wurden, sind bis 5. Dezember 2022 gültig oder können storniert, rückerstattet oder umgebucht werden. Die Westbahn bittet Kunden, Tickets zu stornieren. Das geht auch rückwirkend.

Frage: Gelten ÖBB-Einzelfahrscheine bei Wiener Linien und Co?

Antwort: Nein. Kommunale Verkehrsbetriebe erkennen ÖBB-Tickets nicht an. Ausnahmen sind das österreichweite Klimaticket und manche regionalen Klimatickets, also Zeitkarten.

Frage: Was geschieht mit Reservierungen bei der ÖBB?

Antwort: Sie verfallen, die Kosten werden von der ÖBB rückerstattet.

Frage: Wo kann man sein ÖBB-Ticket stornieren oder umbuchen?

Antwort: In allen ÖBB Reisezentren und -Ticketschaltern sowie beim Kundenservice unter 05-1717 9, bei der Westbahn im Online-Ticketshop

Frage: Welche Rechte haben die Fahrgäste?

Antwort: Ist man aufgrund des Streiks gestrandet, müssen Kosten für eine angemessene Hotelunterkunft und Taxikosten zum Hotel von der ÖBB übernommen werden. Keine Ansprüche auf Verspätungsentschädigung bestehen, wenn – wie aktuell – vor Kauf eines Tickets über Verspätung oder Ausfall (etwa durch Streik) informiert wurde. Bei Streitfällen hilft die Agentur für Passagierrechte.

Frage: Was, wenn man nun statt der Bahn Taxi oder Auto nutzen muss?

Antwort: Laut Fahrgastrechten kann eine Fahrt auch mit anderen Transportmitteln (zum Beispiel Bus) unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen. Die Agentur für Fahrgastrechte rät, dies vorher mit dem Bahnunternehmen zu klären und jedenfalls alle Belege aufzubewahren.

Frage: Kann es sein, dass ein Zug auf offener Strecke stehen bleibt?

Antwort: Nein. Vom Streik betroffene Züge fallen ab Sonntagabend aus oder fahren nur Teilstrecken.

Frage: Gibt es Ausweichmöglichkeiten wie einen Schienenersatzverkehr?

Antwort: Nicht bei der ÖBB. Für den Cat in Wien gibt es aber einen Ersatzbus vom Bahnhof Wien-Mitte zum Flughafen. Ansonsten bleiben Homeoffice, Fahrgemeinschaften mit dem Auto sowie Umsteigen auf den Postbus oder andere Busbetreiber. (Regina Bruckner, 28.11.2022)