In seiner neuen Prognose zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen warnt das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) deutlich: Der Trend geht in die falsche Richtung. Von der Wende, die bitter nötig ist, um die Erderhitzung abzufedern, ist nach wie vor keine Spur. Nachdem die Emissionen derzeit leicht sinken, werden sie 2024 wieder zulegen, sagt das Institut voraus.

Das Wifo sagt voraus, dass die Emissionen 2024 wieder steigen werden.
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In anderen EU-Mitgliedsstaaten geht es ebenfalls viel zu langsam voran. Das weiß auch die EU-Kommission, die mit ihrem Fit-for-55-Paket Gesetze vorgeschlagen hat, die die Emissionen in Europa bis 2030 um 55 Prozent drosseln sollen. Nach zweijährigen Verhandlungen wird es dieses Wochenende ernst: Im sogenannten Jumbo-Trilog wollen die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament einen Kompromiss zur Reform des Emissionshandels landen. Die Idee ist einfach: Konzerne müssen, durchgängiger als bisher, Zertifikate für ihren CO2-Ausstoß kaufen. Damit soll die Klimabelastung so teuer werden, dass sie alles versuchen, um ihre Emissionen zu senken.

Damit das System tatsächlich greift, gilt es viele Fragen zu klären: Wie werden soziale Folgen abgefedert, die durch hohe Sprit- und Heizkosten entstehen? Welche Form wird der Klimazoll haben? Ein starkes Übereinkommen könnte zusammen mit strikten Vorgaben für andere Bereiche einen Schub geben, damit die Prognose lauten kann: Die Emissionen sinken kräftig. Davon sind wir heute allerdings weit entfernt. (Alicia Prager, 16.12.2022)