Neue Updates erschweren das Stalking via Airtags. Gänzlich lösen lässt sich die Problematik damit allerdings nicht.

Ursprünglich sind die Airtags von Apple in ihrem Verwendungszweck dazu gedacht, verlegte Gegenstände leichter wiederzufinden. Da die Ortung bislang aber auch missbräuchlich dazu verwendet worden ist, Personen nachzuspionieren, hat der Hersteller nun Maßnahmen ergriffen. Die Neuerungen der jüngsten Airtag-Updates sollen Stalkern das Tracking erschweren.

Aus einem nachträglich veröffentlichten Support-Dokument geht hervor, dass Apple mehrere Updates vorgenommen hat, um das Ausspionieren fremder Personen über die Verwendung von Airtags einzuschränken. Zum einen ermöglicht die Aktualisierung, dass Nutzerinnen und Nutzer den Präzisionssuchmodus auch für fremde Airtags anwenden können, die sie unfreiwillig bei sich tragen. Heimlich untergejubelte Exemplare sollen sich so wesentlich einfacher entdecken lassen.

Eine weitere Funktion bewirkt einen Warnhinweis auf dem iPhone, wenn ein Airtag in der Nähe einen Signalton von sich gibt, der nicht mit dem Smartphone gekoppelt ist. Unabhängig davon wurde auch ein Fehler im neueste Update behoben, wodurch der Beschleunigungssensor im Airtag zu Trackingschwierigkeiten geführt hat.

Update mit Einschränkungen

Die Sache hat allerdings einen entscheidenden Haken: Nicht alle Nutzerinnen und Nutzer können von den Verbesserungen profitieren. Der Präzisionssuchmodus kann erst ab dem iPhone 11 genutzt werden, weil dieser einen Ultrabreitband-Chip benötigt, der davor nicht in den Smartphones verbaut worden ist. Auch das iPhone SE ist von diesem Feature ausgeschlossen.

Auch setzen die Updates voraus, dass die derzeit neueste iOS-Version 16.2 auf dem iPhone installiert ist, andernfalls können die Features grundsätzlich nicht genutzt werden. Ein Warnhinweis auf dem iPhone erscheine zudem nur dann, wenn das Gerät eingeschaltet und aktiv sei.

Reaktion auf Klage

Die Updates können jedenfalls als ein erster Schritt interpretiert werden, weitere Klagen gegen das Unternehmen abzuwenden. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass zwei Frauen eine Sammelklage gegen Apple eingereicht haben. Nach Ansicht der Klägerinnen habe es das Unternehmen verabsäumt, Maßnahmen zu ergreifen, die das Stalking unterbinden. Das dürfte sich nun offenbar ändern. (bbr, 22.12.2022)